Weil die EZB nichts Verwertbares liefert, bricht der Euro einen Anstieg bei knapp 1,15 Franken ab. Es scheint an der Zeit sich auf einen Rückfall der Devisennotierung auf 1,1260 vorzubereiten. Hintergrund ist der deutliche Zinsrückgang nach einer für die Gemeinschaftswährung enttäuschend verlaufenden Notenbanksitzung in Frankfurt.
"Der Zentralbankrat erwartet, dass die EZB-Schlüsselzinsen noch für einen erweiterten Zeitraum und weit über die Anleihenkäufe hinaus auf den aktuellen Niveaus bleiben." Die Krux an dieser EZB-Mitteilung ist, dass der Zentralbankrat bisher kein Ende der Anleihenkäufe in Aussicht gestellt hat. Laut Konsenschätzungen wird die EZB 2018 - wenn auch nicht mehr ganz so viele wie 2017 - fast das gesamte Jahr Staatsanleihen kaufen.
Der Zins auf 10-jährige Bundesanleihen aus Deutschland sinkt auf 0,30%. Mitte Juli rentierten die Referenzpapiere auf einem 18-Monatshoch bei 0,60%. Dies hatte seinerzeit maßgeblich dazu beigetragen, dass der EUR/CHF-Kurs von 1,1006 am 24. Juli auf 1,1537 am 4. August hochschoss.
Geldpolitischer Ausblick, Charttechnik und Price Action bilden beim EUR/CHF-Kurs eine Einheit. Die Devisenotierung scheitert erneut daran einen hartnäckigen Widerstand bei 1,1470 Franken zu überwinden. Nun könnte es zu einer Rückwärtsbewegung auf die nächstgelegene Unterstützung bei 1,1260 kommen.
Sichere Häfen sind trotz des kräftigen Wirtschaftswachstums gefragt. Gold steigt auf den höchsten Stand seit einem Jahr, was sich auf sinkende US-Zinsen zurückführen lässt. Der Schweizer Franken dürfte sich in einem solchen Umfeld pudelwohl fühlen. Darüber hinaus zeigen Saisonalitäts-Statistiken, dass der Euro in den letzten Monaten des Jahres in der Regel chancenlos gegenüber dem Franken ist.
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EUR/CHF-Ausblick: Kommt jetzt der Umschwung?
08.09.17
08:00