Draghi und Moscovici bilden mit Donald Trump ein Trio, das mit Freihandel so seine Probleme hat. Frankreich und den südeuropäischen Ländern ist die Eurozone in Sachen Welthandel viel zu offen. Sie wollen höhere Handelsmauern, um ihre im internationale Vergleich nicht wettbewerbsfähigen Wirtschaftszweigen vor unliebsamer ausländischer Konkurrenz zu schützen.
Wie man das anstellt, hat der 45. US-Präsident gerade durch die Verhängung von Strafzöllen auf kanadische Bombardier-Flugzeuge vorgemacht. 220% will Washington auf ein Flugzeugtyp verhängen, der dem heimischen Hersteller Boeing ganz offenbar das Leben schwer macht. Die kanadische Regierung weist der Vorwurf, sie habe Bombardier Subventionen zukommen lassen, zurück.
Entscheidend ist, wer Schäubles Nachfolger wird. Ein FDP-Politiker würde sich zwar gegen vergemeinschaftete Schuldentöpfe sperren. Er oder sie hätte es als Neuling aber ziemlich schwer in der Eurogruppe der Finanzminister zu punkten. Spekuliert wird darüber, dass Bundesbank-Chef Jens Weidmann den Job übernimmt. Das wäre für jene, die den Euro nicht zu einer Weichwährung verkommen lassen wollen, wohl die beste Lösung.
Aus charttechnischer Sicht ist der EUR/CHF-Kurs aktuell zwischen einen Widerstand bei 1,1470 Franken und einer Unterstützung bei 1,1260. Sollte die Nachfrage nach sicheren Häfen, wie Gold und dem Japanischen Yen, wieder auffachen, dürfte es der Euro schwer haben sich über 1,14 Franken zu halten.
EU-Währungskommissar Moscovici stellte sich während der Griechenland-Krise auf die Seite Tsipras und brach als früherer französischer Finanzminister laufend die Euro-Verträge. Er lobte Draghi unlängst für die Staatsfinanzierung über die Notenpresse und macht seit neuestem historische- und gesellschaftliche Ferndiagnosen via Twitter.
AfD in Bundestag ist ein Schock & legt Zweifel in der Gesellschaft offen. Die deutsche Demokratie ist heute stark. Kein Vergleich mit 1933.— Pierre Moscovici (@pierremoscovici) 24. September 2017