Euro tut sich schwer Wand bei 1,15 Franken einzureißen
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Euro tut sich schwer Wand bei 1,15 Franken einzureißen

Diesmal bleibt der Eurokurs bei 1,1528 Franken hängen. Ihm bleibt damit eine neue Höchstmarke verwehrt. Das vor sechs Wochen erreichte Zweieinhalbjahreshoch bei 1,1537 kann nicht gesprengt werden. Sollte sich die seit vier Wochen laufende Aufwärtsbewegung dem Ende neigen, wären wohl auch die Prognosen von Morgan Stanley und HSBC, die den Euro auf 1,20 Franken steigen sehen, hinfällig.

"Seit der letzten Lagebeurteilung hat sich der Schweizer Franken gegenüber dem Euro abgeschwächt, während er gegenüber dem Dollar an Wert gewonnen hat. Insgesamt trägt diese Entwicklung zu einem gewissen Abbau der deutlichen Überbewertung des Frankens bei", stellt die Schweizerische Nationalbank (SNB) fest. Der Franken sei nicht länger "deutlich überbewertet", sondern nurmehr "hoch bewertet".

Mit hohen Bewertungen kennt sich die SNB aus. Sie ist ein großer Käufer von US-Aktien, die nach einhelliger Meinung ebenfalls "hoch bewertet" sind. Aktienmarkt und EUR/CHF-Kurs sind in den letzten Wochen im Gleichlauf gestiegen:
  • Der S&P 500, der wichtigste Aktienindex der USA, kletterte seit dem 21. August 2017 um 3% auf 2.498 Punkte.
  • Der EUR/CHF-Kurs stieg seit dem 18. August 2017 von 1,1258 auf 1,1528 (+2,4%).

Kommt eine Korrektur an den Aktienmärkten, wäre es gut vorstellbar, dass der EUR/CHF-Kurs ebenfalls absinkt. Dann würden sich die Prognosen von Morgan Stanley und HSBC, die mit Anstiegen des Euros auf 1,16-1,20 Franken rechnen, in Luft auflösen.

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Wie schnell es gehen kann, sieht man derzeit beim Euro-Pfund-Kurs. Die beiden Banken haben prognostiziert, dass 1 Euro bald 1 Britisches Pfund wert sein wird. Nun, da die Bank von England angekündigt hat ihren Leitzins im Herbst anzuheben, dürfte aus der Parität nichts werden. Der Euro ist in den letzten zwei Wochen von 0,93 Pfund auf 0,89 Pfund (-4,30%) abgesackt.