Der Euro weitet seine Verluste aus, und so sinkt er mit 1,1405 Franken auf den tiefsten Stand seit zwei Wochen. Die Inflation knistert. Es geht die Sorge um, dass sie von hohen Ölpreisen angetrieben über 2% steigt, während die EZB munter weiter Staatsanleihen kauft und so tut, als sei nichts gewesen.
"Insgesamt werden wir zuversichtlicher, dass die Teuerung letztlich im Einklang mit unserem Inflationsziel steigt", sagt Draghi im EU-Parlament. Nichtsdestoweniger müsse man an der ultralockeren Geldpolitik festhalten, so das Mantra des EZB-Chefs. Derweil steigt der Ölpreis mit knapp 60 US-Dollar auf den höchsten Stand seit über zwei Jahren.
Die Gefahr eines importierten Inflationsschub nimmt zu, weil sich der Euro von 1,21 US-Dollar auf 1,17 Dollar abseilt. Der ohnehin schon gestiegene Ölpreis wird durch die Abschwächung des Euros aufgewiegelt. Bliebe es dabei, müssten Verbraucher in der Eurozone deutlich tiefer fürs Autofahren und Heizen in die Tasche zu greifen als vor einem Jahr.
Damit stehen die Chancen gut, dass die EZB mit einem negativen Einlagenzins von -0,40% und monatlichen Staatsanleihen-Käufen von 40-60 Milliarden Euro in eine Phase mit Inflationsraten von über 2% geht. Diese Szenario schreit wegen der beschleunigten Geldentwertung geradezu nach einer Abschwächung des Euros nach italienischem Lira-Vorbild.
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Droht dem Euro ein überraschender Inflationsschock?
27.09.17
08:00