"Ein Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik ist für die Nationalbank im Moment kein Thema", sagt Thomas Jordan, Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB), der Zeitung "Finanz und Wirtschaft". Jordan lässt ferner in dem Interview durchblicken, den CHF 3-Monats-Libor (aktuell: -0,73%) noch auf absehbare Zeit tief im negativen Terrain zu halten. Sein Mindestziel: Den Zinsabstand zum Euroraum beizubehalten. Noch lieber wäre ihm, würde sich die Zinsdifferenz vergrößern.
Der 3-Monats-Euribor liegt aktuell bei -0,33%. Damit beträgt der Zinsabstand zum CHF 3-Monats-Libor 0,40%. Die SNB möchte ganz offenbar zurück zu der Zeit von vor der Finanzkrise. Seinerzeit war der CHF-Libor um bis zu 2,6% tiefer als der Euribor. Es wäre daher nicht außergewöhnlich, würde der 3-Monats-Euribor auf gegen 0,5% steigen, während der CHF 3-Monats-Libor bei -0,73% stehenbliebe. Der Schweizer Zins wäre 1,2% niedriger, so wie Anfang der 00-Jahre.
Ein Umstieg von einem Franken-Kredit auf einem variablen Euro-Kredit erscheint daher wenig sinnvoll. Ferner gibt es für Franken-Kreditnehmer, die sich des Wechselkurs-Risikos entledigen wollen, Möglichkeiten dies zu tun und gleichzeitig ihren Zinsvorteil zu behalten. Die einfachste Variante besteht darin, eine Absicherungsstrategie zu fahren. Absicherungsintrumente lassen sich zu geringen Kosten über einen Online-Broker wie Aktien kaufen.
Weiterlesen: Franken-Kredite gegen wackligen EUR/CHF-Kurs absichern
Schauen sich Franken-Kreditnehmer an, was Österreichs Banken im Fixzinsbereich anbieten, sträuben sich etlichen die Nackenhaare. Im Schnitt 2% Fixzins auf 10 Jahre. In Deutschland sind 10-jährige Immobilienfinanzierungen ab 1,10% Fixzins verfügbar. Deutsche Häuselbauer zahlen auf 20 Jahre einen Fixzins von im Schnitt 2%.