Beispiel:
- Ein Kreditnehmer hat sich im Jahr 2002 in Schweizer Franken verschuldet.
- Es wurde ein Fremdwährungskredit im Gegenwert von 150.000 Euro (217.500 Franken) aufgenommen.
- Damals lag der Euro-Franken-Kurs bei 1,45.
Wegen des steilen Anstiegs des Euros im Hochsommer, kam die Break-Even-Schwelle (siehe unten) in Reichweite. Der EUR/CHF-Kurs kletterte am 4. August 2017 mit 1,1537 auf den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren. Die Kreditschuld sank auf 188.524 Euro. Zum Vergleich: Im April, als der Euro auf 1,07 Franken gefallen war, war die Kreditschuld 203.271 Euro.
Einen kritischen Moment durchlebten Franken-Kreditnehmer Mitte August, als der EUR/CHF-Kurs im Lichte der Nordkorea-Krise und Donald Trumps "Fire und Fury"-Rede auf 1,1260 sank. Die Nachfrage nach Sicheren Häfen flaute anschließend wieder ab, als auch Anleger begriffen, dass es einen Krieg auf der koreanischen Halbinsel nicht geben wird. Der Euro stieg auf knapp 1,15 Franken.
Anfang September kommt es nun zu einem weiteren kritischen Moment, weil der Euro von 1,1480 auf 1,1360 absackt. Dadurch steigt die Kreditschuld obigen Franken-Kreditnehmers auf 191.461 Euro. Das sind knapp 3.000 Euro als vor einem Monat.
Berücksichtigt man die über die Jahre angehäufte Zinsersparnis gegenüber einer Euro-Finanzierung, sieht es freundlicher aus. Weil sich der Franken-Kreditnehmer in den vergangenen 15 Jahren etwa 24.000 Euro an Zinsen sparte, ergibt sich ein Betrag von 167.461 Euro (191.461 minus 24.000 Euro). Um auf 150.000 Euro zu kommen und Plus-Minus-Null dazustehen, müsste der EUR/CHF-Kurs auf 1,25 steigen.