Wenn es so weiter geht, dann steigert Deutschland im laufenden Jahr seine Wirtschaftsleistung um ein halbes Prozent mehr als Frankreich und um ein volles Prozent mehr als Italien. Ursache ist der weiche Euro, der die Exporte ankurbelt. Es wäre höchste Eisenbahn, dass beide Länder Deutschland überholen. Dadurch gewänne die Eurozone an Stabilität.
Doch dazu sind Frankreich und Italien nicht in der Lage, und das, obwohl ihnen EZB-Chef Mario Draghi in den letzen sechs Jahren alle Wünsche erfüllt hat. Bei der EZB müssen sie also die Daumen drücken, dass es in Deutschland irgendwann wirtschaftlich kracht. Auf diese Weise ließe sich die Eurozone provisorisch flicken, bevor sie gegenüber den innovativen Wirtschaftsblöcken in Nordamerika und Ostasien zurückfällt.
Die aus den Target-Salden herrührenden Forderungen der Deutschen Bundesbank gegenüber Banca d'Italia und anderen sind im September auf ein Allzeithoch von 879 Milliarden Euro gestiegen. Wäre die Eurozone wirklich auf dem Weg des Besserung, so wie es EZB-Chef Mario Draghi behauptet, würde Deutschlands Target-Saldo höchstens bei 500 Milliarden Euro liegen.
Weil der EZB-Chef mal eben 270 Milliarden Euro an Anleihenkäufen draufgepackt hat und Zinserhöhungen meidet wie der Teufel das Weihwasser, fällt der Euro von 1,1710 auf 1,1615 Franken. Da eine wichtige Unterstützung bei 1,1630 gerissen ist, droht es nun in einem Rutsch auf 1,1470 bergab zu gehen.
Wie sehr der Italiener vom Weg eines tugendhaften Notenbankers abgekommen ist, zeigt die Aufblähung der EZB-Bilanzsumme. Vor drei Jahren kündigte Draghi an, die Bilanzsumme, welche damals bei 2 Billionen Euro lag, mittels Anleihenkäufen auf 3 Milliarden zu erhöhen. Mit der heute beschlossenen Verlängerung wird die EZB bis September 2018 mit ihrer Bilanzsumme auf 4,8 Billionen Euro nach oben gehen.
Der Bitcoin kann im Grunde genommen keinen besseren Werbebotschafter als Draghi haben. Das Angebot ist auf 21 Millionen Bitcoins begrenzt. Die Leute unterschätzten Bitcoin. Die Kryptowährung habe großes Potenzial, zitiert CNBC den US-Investor Peter Thiel. Bitcoin basiere auf der Sicherheit der Mathematik, so der Paypal-Gründer.