"Wir erwarten EUR/CHF in den kommenden 12 Monaten auf 1,20 steigen", sagt die Raiffeisenbank Schweiz. In Österreich ist man vorsichtiger. Bei Raiffeisen Salzburg rechnet man mit 1,14. Der Euro ist derweil etwas unter Verkaufsdruck geraten. Er sinkt im Tief auf 1,1540 Franken und entfernt sich von der im Oktober 2017 bei 1,1712 Franken erreichten Höchstmarke.
Insgesamt ist die Lage beim EUR/CHF-Kurs trotz der jüngsten Korrektur nach wie vor von großer Stabilität geprägt. Euro-Optimisten haben die Oberhand. Von einer Situation wie Anfang 2017, als der Euro lediglich 1,06-1,07 Franken auf die Waage brachte und die Schweizerische Nationalbank (SNB) umfangreiche Stützungskäufe durchführte, um ein Absacken auf 1,00-1,05 zu verhindern, ist man weit entfernt.
"Fallende politische Risiken in der Eurozone – wir gehen nicht von nachhaltigen politischen Verwerfungen in Italien aus – sowie eine EZB, die ihr Anleihenkaufprogramm 2018 herunterfahren wird, sprechen für den Euro", begründet Raiffeisen Schweiz. Hinzu komme der Zinsvorteil des Euros gegenüber dem Franken, als von der SNB zu erwarten sei, dass sie länger die Geldschleusen offenhielte als die EZB.
Mit dem von Raiffeisen Schweiz veranschlagten Zinsvorteil des Euros ist es allerdings so eine Sache. Die Zinsen auf Euro-Staatsanleihen, ganz gleich ob aus Portugal oder Deutschland, sind zuletzt deutlich gesunken. Dies zeigt, dass die EZB eine gute Gelegenheit verpasste, die ultralockere Geldpolitik stärker einzudämmen. Stattdessen finden unverhältnismäßige Anleihenkäufe statt, die die Saat für die nächste Euro-Krise sind.
"Die Europäische Zentralbank flutet indes die Geld- und Kapitalmärkte weiterhin mit billiger Liquidität. Allein durch das Reduzieren des Anleihenkaufprogramms hat sich an dieser Realität nichts geändert", erläutert Raiffeisen Salzburg. An die Nachhaltigkeit eines EUR/CHF-Kurses bei 1,16 müsse man ein Fragezeichen machen. 1,14-1,15 sei eher vorstellbar.
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EUR/CHF-Entwicklung 2018: Experten erwarten 1,14-1,20
08.11.17
08:00