EUR/CHF-Ausblick: Ist die Trendwende in Sicht?
Sa, 18.11.1709.45 Uhr: Der Euro erreicht ein Wochenschluss von 1,1656 Franken. Das ist unter dem 34-Monatshoch vom Freitagvormittag bei 1,1722. Es bleibt aber ein ordentliches Wochenplus von 0,6%, als das Devisenpaar bei 1,1588 in die Handelswoche gestartet war.
"Die Abschwächung des Frankens in den letzten Monaten hat zu einem gewissen Abbau der deutlichen Überbewertung beigetragen. Dennoch bleibt der Franken hoch bewertet", heißt es in einem Referat von der Direktorin der Schweizerischen Nationalbank (SNB), Andréa Maechler.
Als die beiden Sätze am Freitagabend über die Finanzticker laufen, sackt der EUR/CHF-Kurs noch ein Stück tiefer. Das ist ein Indiz dafür, dass die Öffentlichkeitsarbeit der Notenbanken kaum noch Wirkung zeigt.
Mit dem Wochenschluss zwischen 1,1650 und 1,1730 hält sich der EUR/CHF-Kurs alle Optionen offen: Ein erneuter Anstieg über 1,17 ist ebenso möglich wie ein Rückfall auf eine wichtige Unterstützung bei 1,1540.
Euro lotet Rückzug aus
Fr, 17.11.1718.55 Uhr: Dem Euro geht die Puste aus. Er sinkt am Freitagabend auf 1,1655 Franken. Auch der Japanische Yen, neben dem Schweizer Franken ein vermeintlich Sicherer Hafen, wird stärker. Der Goldpreis klettert auf eine 4-Wochenhoch bei 1.292 US-Dollar.
Aus charttechnischer Sicht geht der Tanz auf der Rasierklinge weiter. Es verdichten sich die Anzeichen für einen Rücksetzer unter die Trendlinie infolge einer zuvor gebildeten Doppel-Top-Formation aus der Höchstmarke bei 1,1712 vom 26. Oktober und dem heutigen 34-Monatshoch bei 1,1722.
Kaufsignal oder Verkaufsignal?
Fr, 17.11.1713.05 Uhr: Dem EUR/CHF-Kurs gelingt die Rückkehr in den Aufwärtstrend. Es gibt jetzt drei Möglichkeiten:
- Mit einem Wocheschluss heute um 22 Uhr bei 1,1730 oder höher läge ein Kaufsignal vor. Der Euro hätte gleich zu Beginn der nächsten Woche Platz auf 1,18 Franken zu steigen.
- Die Bären hätten bei einem Wochenschluss von 1,1650 oder tiefer das Sagen, als damit eine Doppel-Top-Formation ein Verkaufsignal auslösen würde.
- Ein Wochenschluss zwischen 1,1650 und 1,1730 würde die Entscheidung, ob es bergauf oder bergab geht, in die nächste Woche verschieben.
Draghi im Fernduell mit Erdogan
Fr, 17.11.1710.20 Uhr: Laut dem türkischen Staatschef Erdogan verursachen hohe Zinsen viel Inflation. Insofern müsste es die EZB einmal mit höheren Zinsen probieren. Denn die Türkei hat das, wovon Draghi und seine Mannschaft träumen: Jede Menge Inflation: Bei 12% lag die jährliche Teuerung in der Türkei zuletzt.
Draghi hat lediglich 1,4% Inflation geschafft. Die Kerninflation, also jene Teuerung, die die Preise für Energie und Lebensmittel ausklammert, ist mit 0,9% da, wo sie vor drei Jahren war, als die EZB ankündigte, Staatsanleihen zu kaufen. Das ist ein Ausweis dafür, dass es darum geht, Euroländern mit Geld aus der Notenpresse unter die Arme zu greifen, bis Merkel Geldtöpfe füllt, aus denen sich dann Griechenland und andere herausnehmen können, was sie gerade brauchen.
EUR/CHF: Pyrrhussieg oder dauerhaft über 1,17?
Fr, 17.11.1709.15 Uhr: Der Euro steigt Freitagmorgen auf 1,1722 Franken. Damit übertrifft er die bisherige Höchstmarke vom 26. Oktober bei 1,1712. Das US-Abgeordnetenhaus beschließt eine erste Version der seit langem geplanten Steuerreform und versetzt damit die Finanzmärkte in Jubelstimmung. Das reicht dem EUR/CHF-Kurs allerdings nicht, und so fällt er mit europäischem Börsenbeginn auf 1,1670 zurück.
Angela Merkel muss mit ihrer Regierungsbildung in die Verlängerung: Die erwartete Einigung zwischen Union, FDP und Grünen bleibt aus. Damit dürften sich auch die geplanten Reformen für die Eurozone verzögern. Solange Deutschland keinen richtigen Finanzminister hat, geht bei den so wichtigen Geldtopf-Verhandlungen nichts.
Man habe Vertrauen in die wirtschaftliche Erholung der Eurozone, sagt EZB-Chef Draghi. Daraufhin steigt der EUR/CHF-Kurs auf 1,1690. Die EZB sehe keine systemischen Risiken in der Eurozone. Darüber hinaus gebe es wenig Beweise dafür, dass die Geldpolitik der EZB die Ertragskraft der Banken schmälere. Später spricht noch Bundesbankchef Weidmann.
Euro mit Höchstmarke bei 1,1699 Franken
Do, 16.11.17EUR/CHF-Kurs steigt auf 3-Wochenhoch bei 1,1695
Do, 16.11.17Der Euro klettert Donnerstagabend kurz auf 1,1695 Franken. Das ist der höchste Stand seit drei Wochen. Der Schub kommt von einem Richtung Parität steigenden Dollar-Franken-Kurs (USD/CHF). Der Euro-Dollar-Kurs (EUR/USD) stagniert hingegen bei knapp 1,18.
EZB-Direktor Yves Mersch spielt den Bad Cop, indem er sagt, eine weitere Verlängerung der Anleihekäufe über September 2018 hinaus sei keine ausgemachte Sache: "Von heute aus betrachtet gehe ich nicht davon aus, dass es für die Märkte richtig wäre, von einer weiteren Aufstockung unserer Anleihenkäufe zum Ende unseres Programms auszugehen", sagt der Luxemburger CNBC.
Diese Meinung dürfte allerdings im EZB-Rat nicht mehrheitsfähig sein, als die Euro-Retter vom Einsatz der Notenpresse nicht absehen wollen. Und so prallt der Euro zum x-ten Mal bei knapp 1,17 Franken zurück. Aktueller Stand: 1 Euro = 1,1680 Franken (17:12 Uhr)
Frankreich lässt Euro im Regen stehen
Do, 16.11.17Frankreichs Präsident liefert nicht, und wird damit zum Problemkind für Eurozone und Euro. Die Arbeitslosenrate in der zweitgrößten Volkswirtschaft Europas stieg im 3. Quartel überraschend von 9,5% auf 9,7%. Emmanuel Macrons skandinavisches Modell zur Verringerung der Arbeitslosigkeit droht ein Rohrkrepierer zu werden.
Es fühlen sich jene bestätigt, die sagen, dass Frankreich kein großes Interesse an einem Beschäftigungsaufbau hat. Wenn dieser nämlich stärker ausfällt als das Wirtschaftswachstum, sinkt die Produktivität der Unternehmen. Aus diesem Blickwinkel ist es nur logisch, dass die französische Regierung eine gemeinsame Arbeitslosenversicherung für die Eurozone fordert.
"Für heute sehen wir eine Bandbreite zwischen 1,1650 und 1,1710", heißt es im Tagesausblick für den EUR/CHF-Kurs der Thurgauer Kantonalbank. "Der positive Trend dürfte weiter anhalten auch wenn der Euro (vorerst) etwas zur Ruhe gekommen ist", sagt die St.Galler Kantonalbank.
Indes hat der Euro einen Anstieg bei 1,1860 US-Dollar abgebrochen und fällt auf 1,1760. EUR/CHF-Kurs und EUR/USD-Kurs sind in den letzten Handelstagen parallel gestiegen.
Euro schiebt sich wieder vor
Do, 16.11.17Der Euro verbucht leichte Kursgewinne und steigt auf 1,1680 Franken. Ein positives Signal kommt vom Devisenoptionsmarkt, wo das 25-Delta Risk Reversal für einmonatige EUR/CHF-Optionen um 0,05 auf -0,35% leicht ansteigt. Die Kennzahl ist jedoch nach wie vor negativ ein weist damit eine Divergenz zum steigenden EUR/CHF-Kurs auf, was für Spekulanten am Optionsmarkt der Grund ist, die Verkaufsglocken zu läuten.
Aus charttechnischer Sicht sieht es besser aus: Eine Unterstützung bei 1,1620 hat gehalten, als der Euro übernacht nicht tiefer als 1,1640 Franken fiel. Darüber hinaus gelingt es der Devisennotierung über die Aufwärtstrendlinie zurückzukehren.
EUR/CHF: Ein Etappensieg für die Bären
Mi, 15.11.17Am Mittwochabend scheitert auch der zweite Versuch des Euros über 1,17 Franken zu steigen. Ein erster Vorstoß kam am Vormittag bei 1,1690 zum Erliegen. Der zweite endete bei 1,1685. Damit reagiert der EUR/CHF-Kurs wie Gold, das zuletzt zahlreiche Anstiegsversuche unternommen hat, aber jedes Mal wieder zurückgeworfen wurde.
Ausblick:
Sinkt der Euro unter eine Unterstützung bei 1,1620 Franken, wäre Platz für einen Rückfall auf 1,1540 Franken. Sollte der Anstieg über das Hoch vom Oktober bei 1,1712 Franken doch noch gelingen, wären Momentumgewinne auf 1,1750-1,18 möglich.
1,17 Franken elektrischer Zaun für Euro
Mi, 15.11.17Ein erster Versuch 1,17 zu überqueren scheitert. Der EUR/CHF-Kurs prallt bei 1,1690 zurück. Am Vormittag klettert die Devisennotierung in wenigen Augenblicken um einen halben Rappen, nachdem SNB-Chef Thomas Jordan gegenüber der Schweizer Regierung erklärt, dass der Franken hoch bewertet bleibe. Am Negativzins von -0,75% werde man nicht rütteln.
In den letzten Tagen sind Spekulationen ins Kraut geschossen, wonach die Schweizerische Nationalbank (SNB) vor der EZB ihren Leitzins erhöhen könnte, sollte der EUR/CHF-Kurs über 1,20 steigen. Jordan lebt allerdings im Hier und Jetzt. Er kann es sich nicht leisten über solche Szenarien laut nachzudenken.
Die Unbeweglichkeit Jordans hat ihren Preis. Die SNB, mit ihren prall gefüllten Anleihe- und Aktienportfolio von über 700 Milliarden Franken, ist extrem leicht auszurechnen.
Würden Aktien- und Anleihekurse von ihre Rekordständen absacken, hätte die SNB hohe zweistellige Milliardenverluste am Hals. Durch Wertberichtigungen würde sich nun die SNB-Bilanzsumme verkleinern. Damit käme es zu einer Kontraktion der von der SNB in den vergangenen Jahren stark erhöhten Geldmenge, die Jordan braucht, um den Franken schwach zu halten.
Jordan müsste, nachdem er seine Verluste der Schweizer Regierung gebeichtet hat, die Notenpresse wieder ankurbeln und frischen Aktien und Anleihen nachkaufen. An dieser Stelle wäre die SNB reif für eine Hedgefonds-Attacke. Aktivistische Investoren wetten, dass die SNB nicht genügend Geld drucken kann, allein schon deswegen, weil die Zentralbanken bereits zu viele Vermögenswerte aufgesogen haben.
Jordan müsste den Schweizer Franken daher aufwerten lassen, und genau darauf könnten Hedgefonds wetten.
Euro rückt deutlich gegen Schweizer Franken vor
Mi, 15.11.17Der Eurokurs klettert am Mittwochvormittag auf 1,1690 Franken. Es fehlt nur noch ein Hauch, und das Ende Oktober erreichte 34-Monatshoch bei 1,1712 ist geknackt. Möglich macht den aktuellen Anstieg eine Rückkehr über die Aufwärtstrendlinie. Das war so nicht unbedingt zu erwarten, zumal es wegen fallenden Euro-Zinsen und fallenden Bundesanleihen-Zinsen fundamentalen Gegenwind für den Euro gibt.
Auch von einer zunehmenden Risikoscheu, wie sie sich sinkenden Aktienkursen und steigenden Goldpreisen widerspiegelt, lässt sich der EUR/CHF-Kurs nicht von seinem Höhenflug abbringen. Eine Cross-Analyse zeigt: Wenn der Euro-Dollar-Kurs (aktuell: 1,1850) über die wichtige Marke von 1,20 klettert, während sich der Dollar-Franken-Kurs knapp unter der Parität hält, könnte 1 Euro sehr rasch 1,20 Franken wert sein.
Kann der Euro noch eins draufsetzen?
Di, 14.11.17Angetrieben von einem kräftig steigenden Euro-Dollar-Kurs klettert der Euro am Dienstagabend auf 1,1670 Franken. Der Aktienmarkt präsentiert sich weiter schwach. Der Euro Stoxx 50 verbucht ein Tagesminus von einen halben Prozent. Seit Monatsbeginn hat der Benchmark-Index für die Eurozone 4% verloren.
Sollte sich der Euro bis heute 22 Uhr über 1,1660 Franken halten, hätte er aus charttechnischer Sicht ausgezeichnete Chancen am Mittwoch auf 1,17 Franken zu steigen. Etwas Sorge bereitet der Dollar-Franken-Kurs. Hier könnte es zu einem drastischen Rückfall kommen, als das Devisenpaar mit Unterstützungen kaum nach unten abgesichert ist.
Schuldenkönig
Aus fundamentaler Sicht ist ein schwächerer US-Dollar aufgrund der hohen US-Verschuldung geboten. Die Staatsschulden der USA haben gerade die Marke von 20 Billionen US-Dollar geknackt und belaufen sich damit auf 127% der Wirtschaftsleistung. Die Schulden der privaten Haushalten summieren sich auf 13 Billionen US-Dollar, teilt die regionale Fed von New York mit.
Hinzu kommt ein Leistungsbilanzdefizit im laufenden Jahr von ca. 500 Milliarden Dollar. Die US-Regierung fährt ein Haushaltsdefizit von ca. 700 Milliarden Dollar, was der Höhe des Verteidigungsetats entspricht. Kann die US-Wirtschaft funktionieren, wenn die US-Zinsen weiter steigen und das von Trump ausgerufenen Wachstumsziel von 3% nicht erreicht wird?
Trump hat gerade seinen größten Gläubigern in Asien eine Art Höflichkeitsbesuch abgestattet, um sie bei der Stange zu halten. Die zwei großen US-Ratingagenturen, Moody's und Fitch, gestehen den USA die Top-Bonitätsnote AAA zu. Das ist eine Farce, wenn man die schwache US-Fiskalposition mit der der Schweiz vergleicht, die ebenfalls ein AAA hat.
EUR/CHF-Minirallye schreitet voran
Di, 14.11.17Alle guten Dinge sind drei, und so steigt der EUR/CHF-Kurs nach Freitag, Montag auch am Dienstag. Er erreicht ein Hoch bei 1,1660. Die ZEW-Konjunkturerwartungen für die Eurozone übertreffen die Konsenschätzungen, während der ZEW-Index für Deutschland, trotz eines Anstiegs, unten den Prognosen der Analysten bleibt.
Ich habe mit meiner Forward Guidance alles richtig gemacht, so EZB-Chef Mario Draghi. Die langfristige Ausrichtung der Geldpolitik, die aktuell dazu führt, dass die EZB eine erste Leitzinserhöhung erst für 2019 einpreisen lässt, sei sehr erfolgreich gewesen, lobt sich der EZB-Chef. Es gebe deswegen keinen Grund von der Forward Guidance Abstand zu nehmen.
Die Forward Guidance trägt dazu bei, dass Banken keine Dringlichkeit verspüren notleidende Kredit abzubauen. Wegen des jahrelangen Ausblicks auf Nullzinsen müssen sich schwache Schuldner der Geldhäuser nicht vor steigenden Zinsen fürchten. Eine Pleitewelle wird aufgeschoben, bis der EZB-Chef aus dem Amt scheidet, dann aber nachgeholt.
Gemäß einer Studie der Bank of America handelt es sich bei 9% von Europas größten Unternehmen um Zombies. Sie könnten einen Zinsanstieg nicht überleben. Unter diesen Firmen ist auch das von Silvio Berlusconi gegründete italienische Medienunternehmen Mediaset, dessen TV-Sender so wohlwollend über Draghis EZB informieren.
🔗 Europa von Zombie-Unternehmen übersät, Bloomberg 24.07.17
Wird der Euro heute die Marke von 1,17 Franken erreichen?
Di, 14.11.17Der Euro schießt nach Super-Wachstumszahlen aus Deutschland auf 1,1655 Franken hoch. Die deutsche Wirtschaft strich im 3. Quartal 2017 eine aufs Jahr hochgerechnete Wachstumsrate von satten 3,3% ein. Ökonomen hatten lediglich mit 2,4% gerechnet.
Erstaunlicherweise hilft auch der aktuelle Wechselkursanstieg dem Euro aus charttechnischer Sicht erst einmal nicht aus der Patsche. Er ist weiter unter der Aufwärtstrendlinie und benötigt heute um 22 Uhr MEZ ein Tagesschluss von mindestens 1,1660 Franken, um das Fenster für einen Anstieg auf 1,17 Franken aufzustoßen.
Entscheidend könnte ein für 11 Uhr MEZ anberaumter Notenbankplausch mit Draghi, Yellen und Kuroda in Frankfurt werden. Die Professoren wollen sich darüber austauschen, wie man dem Mann und der Frau auf der Straße billionschwere Ankaufprogramme näher bringt.
Möglicherweise reibt Draghi dem EUR/CHF-Kurs dann wieder eins rein, indem er zum Beispiel Zinserhöhungen in diesem Jahrzehnt eine Absage erteilt und/oder behauptet, dass seine frühkommunistische Geldpolitik nur Gewinner hervorbringt und man deswegen daran festhalten werde.
Gewinnmitnahmen trotz Hochkonjunktur
Mo, 13.11.17Während der Konjunkturmotor auf allen Zylindern feuert, scheitert der EUR/CHF-Kurs einen Gang hochzuschalten. Statt erneut über 1,17 zu steigen, peilt er 1,15 an. "Die europäische Erholung hat sich verstärkt und merklich verbreitert." Das Wachstum in Europa liefere einen großen Beitrag zur Steigerung der globalen Wirtschaftsleistung, heißt es im neuen Ausblick des Internationalen Währungsfonds (IWF).
"Es gibt gute Gründe anzunehmen, dass das Wachstum im Euroraum 2018 weiter anziehen wird, zitiert Bloomberg einen Ökonomen der Credit Suisse. Die zweitgrößte Bank der Schweiz ist beim EUR/CHF-Kurs die Kirchturmspitze des Optimismus. 1 Euro = 1,25 Franken sollen es sein. Die Credit Suisse rechnet für 2018 mit einem Wachstum der Eurozone von satten 2,5%.
Die Deutsche Bank weist auf einen Dynamikverlust von Corporate Europa hin. Noch im 1. Quartal 2017 habe das Gewinnwachstum bei 26% je Aktie im europäischen Stoxx-600-Aktienindex gelegen. Im 2. Quartal verdienten die Unternehmen dann nur noch 18% mehr, im 3. Quartal 8%. Da passt es ins Bild, dass der französische Stromriese EDF heute eine Gewinnwarnung ausspricht.
Nun besteht die Gefahr eines Herdenverhaltens auf der Verkäuferseite. Geht es darum Gewinne mitzunehmen, könnten europäische Fondsmanager kurzen Prozess machen. Gewinne auf Aktien werden realisiert, um die Jahresperformance (und auch den eigenen Arbeitsplatz) abzusichern.
Ferner gibt es eine Tendenz, dass der EUR/CHF-Kurs in den letzten Monaten des Jahres fällt, als auch Gewinne des Euros gegen den Franken mitgenommen werden. Dies spricht dafür, dass der EUR/CHF-Kurs am unteren Ende des 12-monatigen Credit-Suisse-Prognosebandes, welches sich von 1,15 bis 1,20 erstreckt, reinkommt.
Trendwende nicht in trockenen Tüchern
Mo, 13.11.17Der EUR/CHF-Kurs startet den nächsten Versuch über die Aufwärtstrendlinie zurückzuhuschen. Daraus wird bisher nichts. Von untern kommend prallt er nach letzten Donnerstag nun zum zweiten Mal zurück.
Damit werden die Abwärtsrisiken größer. Man muss einen Rückgang bis zur mittelstarken Unterstützung bei 1,1540 einplanen. Wenn die Unterstützung reißt, wäre Platz auf 1,1470.
Um neues Anstiegsmomentum aufbauen, braucht der Euro heute um 22 Uhr MEZ ein Tagesschluss von mindestens 1,1630 Franken. Aus fundamentaler Sicht sind steigende Aktienkurse und höhere Euro-Zinsen (vor allem auf deutsche Bundesanleihen) Euro-Kursgewinnen zuträglich.