Ganz gleich ob man sich die Wochencharts für Dax, Euro Stoxx 50, Frankreichs CAC 40 oder Italiens Leitindex aufmacht: Man findet dort Wochenkerzen, die es in sich haben. Sie signalisieren ein Ende der Herbstrallye. Der Dax kletterte letzten Montag auf ein Redkordhoch bei 13.525 Punkte und sank danach bis Freitag auf 13.127 Punkte. Damit sind die Kriterien eines klassischen Down Reversal erfüllt:
- Down Reversals sind Verkaufssignale, sie entstehen am Ende eines Aufwärtstrend.
- Der Kurs schafft es zunächst noch einmal auf ein neues Hoch zu klettern.
- Im Anschluss fällt der Kurs unter das Tief der Vorwoche und schließt auch darunter.
Vom EUR/CHF-Kurs kommen widersprüchliche Signale: Er verletzte eine Aufwärtstrendlinie, was einem Verkaufssignal gleichkommt. Gleichzeitig ließ er es sich nicht nehmen, noch einmal über 1,16 zu steigen. Die letzten Male blieb bei sinkenden Aktienkursen eine verstärkten Nachfrage nach dem Schweizer Franken aus. Der Euro konnte sogar zulegen:
- Während der Dax von Juni bis August 2017 um 7% absackte, kletterte der EUR/CHF-Kurs von 1,08 auf 1,14.
- Von November 2015 bis Februar 2016 verlor der Dax 20%, der EUR/CHF-Kurs stieg von 1,08 auf 1,12.
- Als China seine Währung im Sommer 2015 abwertete, verlor der Dax 15%. Der Euro stieg, auch durch die Rettung Griechenlands, von 1,04 auf 1,10.
Dass der Euro aus den letzten drei Baissen als Sieger hervorging, ist keine Garantie. Beim nächsten Rückgang am Aktienmarkt, der unweigerlich kommen wird, könnte der EUR/CHF-Kurs sinken. Hintergrund: Die vergangenen Jahre gab es einen Mitläufer-Aktienmarkt. Banken und Vermögensverwalter waren Blockflöten des EZB-Politbüros.
Fazit:
Es wird eng für den EUR/CHF-Kurs, alsbald sich das institutionelle Geld aus seiner Unmündigkeit befreit und wieder dazu übergeht, eine saubere Abwägung aller Risiken vorzunehmen. Die EZB wird versuchen, das mit ihrer ganz eigenen Auslegung von Makroprudenzieller Überwachung zu verhindern.