Über die nächsten zwölf Monate dürfte sich der EUR/CHF-Kurs zwischen 1,15 bis 1,20 Franken einpendeln, zitiert die "Solothurner Zeitung" die Credit-Suisse-Ökonomin Anja Hochberg. Der Schweizer Franken sei keine Fluchtwährung mehr. In Anbetracht der guten Konjunkturstimmung in der Eurozone werde sich der Euro weiter erholen und könnte in fünf Jahren 1,25 Franken wert sein.
Den neuen Konjunkturprognosen der EU-Kommission zufolge wird die Eurozone 2018 ein Wirtschaftswachstum von 2,1% verbuchen. Für 2017 rechnet EU-Währungskommissar Pierre Moscovici mit einem Plus von 2,2%. "Die europäische Wirtschaft hat in diesem Jahr signifikant besser abgeschnitten als erwartet", teilt die Brüsseler Behörde mit.
Neben dem Wachstum ist der Ausblick für Inflation und Arbeitslosigkeit für den EUR/CHF-Kurs bedeutsam. So rechnet die EU-Kommission bis 2019 mit einem Rückgang der Arbeitslosigkeit von aktuell 9% auf 7%. Die Inflation werde von 1,5% in 2017 auf 1,4% in 2018 sinken und dann auf 1,6% in 2018 steigen.
Die Schweiz wird laut der Credit-Suisse-Ökonomin nächstes Jahr ihre Wirtschaftsleistung um 1,7% steigern, nach einem Wachstum von 1% im laufenden Jahr. Es gibt jedoch Probleme, die einer weiteren Abschwächung des Frankens Vorschub leisten können. Zum einen entstehen keine neuen Arbeitsplätze im Industriesektor. Zum anderen hat es in der Schweiz ein Überangebot von Mietwohnungen.