Franken als Notreserve wegen EZB-Bankenschummel
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Franken als Notreserve wegen EZB-Bankenschummel

Der Euro muss schlechte Nachrichten abschütteln, und so bleibt ein erneuter Anstieg des EUR/CHF-Kurses über 1,17 aus. Die EZB-Bankenaufsicht weicht die Regeln auf, was nicht gerade ein Vertrauensbeweis in die institutionelle Stärke der Eurozone ist. Von den Risiken im Finanzsystem wird derzeit mit Bitcoin-Lästerei geschickt abgelenkt.

Daniele Nouy ist offiziell die oberste Bankenaufseherin der Eurozone, sie hat aber de facto keine Macht. Ihre Stellung ist vergleichbar mit der von US-Außenminister Rex Tillerson, der ebenfalls auf wichtige Entscheidungen keinerlei Einfluss hat. Die EZB-Bankenaufsicht brauche mehr Zeit, um die Regeln im Umgang mit faulen Krediten zu straffen, sagt Nouy der portugiesischen Zeitung "Publico".

Ihr ursprünglicher Plan, Banken ab Anfang 2018 zu zwingen beim Abbau fauler Krediten einen Zahn zuzulegen, ist vom Tisch. Gescheitert an der italienischen Regierung und wohl auch am Widerstand des EZB-Flügels, der offiziell nur für die Geldpolitik zuständig ist. Aus diesem Flügel stammt auch die Forderung ein Handelsplatz für faule Kredite zu schaffen. Die Kosten für den Aufbau sollen nach Vorstellung der EZB die Banken übernehmen.

Nicht gerade in verlockender Ausblick für die einigermaßen soliden Banken in Deutschland, den Niederlanden und Österreich. Die brauchen keine solche Handelsplattform, weil sie nicht so viele faule Kredite in den Büchern haben. Bei den überhasteten Banken-Stresstests vor einigen Jahren wurde in Nordeuropa bei der Einstufung von faulen Krediten weniger geschummelte als in Südeuropa.

Wegen dem Banken-Geschummel steigt der Anreiz für Portfolio-Manager einen Teil ihrer verwalteten Gelder in den Schweizer Franken zu stecken. Ein Blick auf die Stimmung an den Finanzmärkten, zu denen mit der Einführung von Bitcoin-Futures nun auch die Kryptowährung zählt, zeigt, dass man niemandem trauen darf.


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Teil 2: Bricht ein Risikogewitter über den Finanzmärkten herein?