Welche Prognosen für Franken-Kreditnehmer relevant sind
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Welche Prognosen für Franken-Kreditnehmer relevant sind

"Die Deutsche Bank prognostiziert einen Wechselkurs von 1,25 bis Ende 2018, Morgan Stanley geht gar von einem Euro-Franken-Kurs von 1,28 Franken bis Mitte 2018 aus", berichtet cash.ch. Die Beweggründe für solch aggressive Wechselkursprognosen erschließt sich dem Beobachter erst auf den zweiten Blick.


Im Devisen-Research in der City of London und Wall Street ist eine Prognose für 2018 derzeit besonders en vogue: Der US-Dollar soll gegen den Schweizer Franken wegen des zunehmenden Zinsvorteils der USA deutlich stärker werden. Gängige Meinung ist, dass der Dollar-Franken-Kurs (USD/CHF) über die Parität klettert. Oft werden USD/CHF-Kursziele von 1,05-1,06 rausgehauen. Aktuell ist der USD/CHF-Kurs bei 0,99.

Darüber hinaus rechnet man mit einem Stärkerwerden des Euro. Anders als der Franken wird dem Euro nach 2017 auch 2018 zugetraut gegen den US-Dollar zuzulegen. Begründet wird dies mit dem robusten Wachstum der Weltwirtschaft. Der US-Dollar neige dazu sich abzuschwächen, wenn das globale Wachstum anziehe, streicht Morgan Stanley heraus.

Wie kommt man nun auf eine aufsehenerregende EUR/CHF-Prognose von 1,28? Ganz einfach: Man multipliziert die USD/CHF-Prognose von 1,05 mit einer EUR/USD-Prognose von 1,22:

USD/CHF 1,05 mal EUR/USD 1,22 = EUR/CHF 1,28

Es gilt allerdings einzuwenden: Hohe Wechselkurs-Ausschläge sind mit deutlichen Veränderungen der Zinsen und einem kräftigen Anstieg der Volatilität verbunden. Doch die Notenbanken unterdrücken seit Jahren die Volatilität, und sie dürften damit auch 2018 weitermachen.

Die Investmentbanken wissen sehr wohl, dass davon auszugehen ist, dass die Notenbanken Volatilität weiter unterdrücken werden. Auf der anderen Seite ist es natürlich so: Je stärker die Kurse schwanken, je mehr verdienen Investmentbanken. Wird viel gekauft und verkauft, sprudeln die Kommissionseinnahmen. Die Beweggründe, die hinter hohen EUR/CHF-Prognosen stecken, sind also nicht immer edel.

Und so ist es ratsamer für Franken-Kreditnehmer sich an den Prognosen kleinerer Banken zu orientieren. Schweizer Geldhäuser sind sehr nah dran, weil sie wissen, wie ihre Kunden zum Euro stehen. In einem sind sich alle einig: Damit der EUR/CHF-Kurs weiter steigt, müssen Schweizer Anleger größeres Vertrauen in die Eurozone fassen. Schaffhauser Kantonalbank und St.Galler Kantonalbank sehen den EUR/CHF-Kurs 2018 bei 1,08-1,16.


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