Dem Euro gelingt ein ausgezeichneter Konter, und so zeichnet sich ein Anstieg des EUR/CHF-Kurses auf 1,19-1,20 ab. Die Euro-Skeptiker bekommen den seit elf Monaten andauernden Aufwärtstrend nicht tot. In den USA tritt derweil eine Haushaltssperre (Shutdown) in Kraft. Das ist eine Steilvorlage für den Euro, und nicht etwa für den als Sicheren Hafen wahrgenommenen Schweizer Franken.
Zunächst sieht alles danach aus, als ob die Verkäufer das Sagen haben. Weil sie klar in der Oberhand sind, fällt der Euro vom Abend des 15.01.18 bis zum Morgen des 19.01.18 von 1,1832 auf 1,1710 (-1,03%). Dann kommt das Unerwartete: Plötzlich sind jede Menge Käufer im Markt und handeln den Wechselkurs in wenigen Stunden auf 1,1780 hoch.
Wer auf einen stärkeren Schweizer Franken wegen der US-Haushaltssperre setzt, hat seine Hausaufgaben nicht gemacht. Den letzten Shutdown gab es unter US-Präsident Obama vom 1. Oktober bis 17. Oktober 2013. Der Euro kletterte in den zweieinhalb Wochen, als tausende Beamte in den Zwangsurlaub geschickt wurden, von 1,2240 auf 1,2365 Franken.
Die Price Action legt nahe, dass Computer-Algorithmen stur dem Aufwärtstrend folgen und damit den EUR/CHF-Kurs hochkaufen. Für sie ist ausschlaggebend, dass im Devisendiagramm seit knapp einem Jahr Höhere Hochs (HH) und Höhere Tiefs (HT) gebildet werden. Wer stur auf steigende Kurse setzt, kann also Geld verdienen.
Es ist so wie beim Volatilitätsindex (Vix) des Aktienindex S&P 500. Auch hier liegt ein robuster Trend vor, der wie beim EUR/CHF-Kurs dadurch zustande kommt, dass sich Anleger weigern Risiken einzupreisen. Man spricht von Goldilocks. Das ist ein Umfeld, in dem das Wirtschaftswachstum kräftig ist und die Inflation unter 2%. Es gibt keine Gefahr, dass die Party wegen Leitzinserhöhungen endet.
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EUR/CHF: Das ist ein dickes Ausrufezeichen
20.01.18
09:30