Laut den Ökonomen Swisslife dürfte der EUR/CHF-Kurs bis Jahresende auf 1,22 steigen. 2017 legte der Euro gegen den Schweizer Franken bereits 9% zu. Sollte sich der Ausblick des Schweizer Versicherungskonzerns bewahrheiten, kämen noch einmal 4% obendrauf. Bei Gegenwind von den italienischen Wahlen, den Brexit-Verhandlungen oder der Regierungsbildung in Deutschland könne es aber nach unten gehen, so Swisslife.
Entweder einige Euro-Staaten ändern ihre Einstellung gegenüber Staatsschulden oder es muss Finanztransfers geben. Das ist die Quintessenz der von Thomas Jordan vor ein Vierteljahrhundert erstellten Doktorarbeit über die damals aus der Taufe gehobenen Euro-Währungsunion. Der SNB-Chef sollte recht behalten:
- Griechenland, Portugal und Zypern haben so hohe Schulden aufgetürmt, dass sie mit dem eiligst zusammengebastelten ESFS-Rettungsschirm vor der Pleite bewahrt werden mussten. Spanien schlüpfte mit seinen Banken unter den Rettungsschirm.
- Für Italien schnürte EZB-Chef Draghi höchstpersönlich ein Rettungspaket nach dem anderen, indem er die dortigen Wackselbanken mit Langfristkrediten versorgte und die hohen Staatsverschuldung unter dem Deckmantel der Deflationsbekämpfung mit Notenpressengeld tragfähig erscheinen lässt.
- Irland ist ein Sonderfall, da es mit seinen Staatsschulden sehr viel verantwortungsvoller umgeht als Frankreich und Belgien. Banker, viele von ihnen noch nicht einmal aus Irland, haben das Land unter den Rettungsschirm manövriert.
Irgendwann wird sich die Konjunktur aber abschwächen und dann kommt die volle wirtschaftliche Schadwirkung der Transferunion zum Tragen. Der Eurozone blüht dann so etwas wie Deutschland nach der Übernahme der DDR. Die Transferzahlungen haben ein Jahrzehnt die deutsche Wirtschaft runtergebremst.