Undurchsichtigkeiten und Unwägbarkeiten gehen zu Lasten des Euros, und so sinkt der EUR/CHF-Kurs auf 1,1725. Noch ist aber nichts Gravierendes passiert. Der Aufwärtstrend bleibt intakt. Allerdings kann es ungemütlich werden, sollte in Deutschland wieder einmal die Regierungsbildung abgebrochen werden.
In Berlin ist man vier Monate nach der Bundestagswahl immer noch nicht sehr viel weiter. Die SPD stimmt am Sonntag darüber ab, ob man mit Angela Merkels CDU Koalitionsverhandlungen aufnehmen wird. Sollten die Genossen nein sagen, was gar nicht so unwahrscheinlich ist, dürfte der EUR/CHF-Kurs am Montagmorgen absacken.
Auch die USA sind ein politischer Risikofaktor. Demokraten und Republikaner schaffen es nicht sich auf einen Haushalt zu einigen. Der Shutdown wird eins ums andere Mal mit kurzfristigen Gesetzen hinausgeschoben. Dass es um die US-Finanzen nicht besonders gut bestellt ist, signalisiert der Dollar-Franken-Kurs (USD/CHF). Er sank in den letzten zweieinhalb Monaten von 1,0030 auf 0,9580 (-4,49%).
Es ist schwer nachvollziehbar, dass Investoren in die Schweiz gehen, wo sie einen Negativzins bezahlen müssen, anstatt Geld in die USA anzulegen, wo der Zins auf 10-jährige Staatsanleihen immerhin bei 2,6% ist. Aber genau das passiert ganz offenbar, sonst würde der Dollar-Franken-Kurs nicht sinken.
Bis Anfang dieser Woche ging die Talfahrt der USD/CHF-Kurses nicht zu Lasten des EUR/CHF-Kurses. Das ändert sich allerdings gerade. Aus charttechnischer Sicht wird es bei einem Bruch der Aufwärtstrendlinie brenzlig. Bei einem Tagesschlusskurs von 1,1680 oder darunter dürfte der EUR/CHF-Kurs auf 1,15-1,16 sinken. Sollte er sich über der Trendlinie halten, wäre hingegen ein erneuter Anstieg über 1,18 angezeigt.
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Euro geht die Puste aus, Franken vor Comeback?
19.01.18
08:00