Österreichs Banken und ihre Aussitzen-Franken-Kreditnehmer
Home » , » Österreichs Banken und ihre Aussitzen-Franken-Kreditnehmer

Österreichs Banken und ihre Aussitzen-Franken-Kreditnehmer

Die Erste Group prognostiziert einen Anstieg des Euros auf 1,18 Franken. Ausgehend vom aktuellen EUR/CHF-Kurs von 1,17, wäre das gerade einmal ein Plus von knapp 1%. Auch die Raiffeisenbank sieht von einem all zu optimistischen Ausblick ab. Handelt es sich um einen geschickten Schachzug, um die heimischen Franken-Kreditnehmer vom Aussitzen abzubringen?

"Wir erwarten unverändert, im Einklang mit moderaten Renditeanstiegen am langen Ende bei deutschen Staatsanleihen, eine fortgesetzte Abschwächung des Franken zum Euro auf rd. 1,18 bis zum 3Q 2018", heißt es im aktuellen Quartalsheft Global Strategy der Erste Group. Bis März 2018 rechnet die Bank sogar mit einem Rücksetzer des EUR/CHF-Kurses auf 1,16. Man ist also durchaus pessimistisch.

Das Aufwärtspotenzial des Euros gegen den Schweizer Franken ist laut der Ersten Group demnach weitgehend aufgebraucht. Einen von steigenden Euro-Zinsen getriebenen Anstieg kommt für die Bank nicht in Frage. Sie sagt zwar, der Zins auf 10-jährige Staatsanleihen aus Deutschland (aktuell: 0,55%) werde sich bis Ende 2018 auf 1,10% verdoppeln. Das reicht ihr aber nicht, um für den EUR/CHF ein Kursziel von 1,20 und mehr zu prognostizieren.



Würde die Erste Group eine höhere EUR/CHF-Prognose herausgeben, dürfte das Franken-Kreditnehmer in Österreich darin bestärken, ihre Kredite aussitzen. Bei der Raiffeisenbank hält man es ähnlich. Sie prognostiziert den Euro für Ende 2018 auf 1,19 Franken, rechnet aber 2019 gleichzeitig mit einem Wiedererstarken des Franken wegen Diskussion in der Schweiz über höhere Zinsen.

Weiterlesen:
Aussitzen von Franken-Krediten hat sich gelohnt