Beim EUR/CHF-Kurs findet ein heftiger Sentiment-Wechsel statt. Auslöser ist die Veröffentlichung des EZB-Protokolls. Darin werden die Finanzmärkte auf eine straffere Geldpolitik vorbereitet. Ein Ende des Ankaufs von Staatsanleihen zeichnet sich bereits für kommenden September ab. Eine erste Leitzinserhöhung wäre damit schon Ende 2018/Anfang 2019 möglich.
Es ist eine 180-Grad-Drehung: Bisher hat die EZB kommuniziert, die Anleihenkäufe bis März 2019 mit 15 Milliarden Euro pro Monat fortzusetzen und erst ein halbes Jahr später, wenn Draghi aus dem Amt scheidet, eine Leitzinserhöhung vorzunehmen. Pustekuchen! Am Devisenmarkt kommt es zu einem Paukenschlag. Der Euro steigt gegen den Schweizer Franken und US-Dollar jeweils auf 3-Jahreshochs.
Damit hat der EUR/CHF-Kurs das Fenster für einen Anstieg auf 1,20 weit aufgerissen. Der Aufwärtstrend bekommt neues Momentum, weil der Euro nach mehreren fehlgeschlagenen Versuchen doch noch ein Höheres Hoch gegen den Schweizer Franken durchsetzt. Allerdings wird der EUR/CHF-Kurs aller Voraussicht nach nicht eine Rallye à la Bitcoin hinlegen und die frühere Stützgrenze in wenigen Tagen erreichen.
Ausblick
Nächstes Ziel für den EUR/CHF-Kurs ist erst einmal 1,1850/60. Danach wäre es an der Zeit für eine Korrektur auf 1,1710. Nun beginnt der Aufwärtstrend wieder zu greifen und es wird ein Höheres Hoch bei 1,1980-1,20 erreicht. Wenn alles glatt geht, wäre der Euro um Ostern 1,20 Franken wert.
Gefährlich für den Euro wird es, sollte es sich um einen Testballon der EZB handeln und Mario Draghi die Erwartungen an Leitzinserhöhungen deutlich ins Jahr 2019 zurückschieben. Jetzt wäre ein Rückgang des EUR/CHF-Kurses auf 1,16, und wenn diese Unterstützung nicht halten sollte, sogar auf 1,1470 angezeigt.
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So steigt der Euro bis Ostern auf 1,20 Franken
15.01.18
08:00