Die Lage an den Finanzmärkten hat sich gegenüber er letzten Wochen spürbar beruhigt. An der Wall Street läuft es fast schon wieder wie am Schnürchen. Der müde europäische Aktienmarkt hinkt wie immer hinterher. Der größte Hedgefonds der Welt hat Deutschland und Italien auf dem Kieker, ein schlechtes Omen für den Euro-Franken-Kurs.
Diesmal sind es ausnahmsweise nicht Notenbanker, die die Geldschleusen öffnen, sondern Politiker. Mehrausgaben von 300 Milliarden US-Dollar in den nächsten zwei Jahre hat der US-Kongress beschlossen. Das ist de facto ein weiteres Konjunkturpaket. Dabei hatte man gerade erst mit umfangreichen Steuersenkungen kräftig Geld in die Wirtschaft gepumpt.
Das Ergebnis dieser Ausgabenpolitik ist ein weicher US-Dollar. Der ist, wie das Konjunkturpaket, gut für den US-Aktienmarkt. Und dann ist da noch der Zins auf 10-jährige US-Staatsanleihen. Er bewegt sich wieder deutlicher unter der Marke von 3%, ein zusätzliches Bonbon für die Wall Street.
Dem Dow Jones fehlen noch 2.000 Punkte bis zum Rekordhoch vom 26.01.18 bei 26.617 Zählern. Bis zu den Wahlen in Italien Anfang März ist das durchaus zu schaffen. Der Dax tut sich deutlich schwerer sein Rekordhoch bei 13.560 Punkten, das er wenige Tage nach dem Anstieg des Euro auf 1,1832 Franken erreichte, zurückzuerobern.
Weiterlesen: Zwei Superzyklen geben EUR/CHF-Kurs Richtung vor
Der weltgrößte Hedgefonds hat den deutschen Aktienmarkt auf dem Kieker. Mit einer Milliarde US-Dollar wettet Ray Dalio, der seinen Hedgefonds Bridgewater vor vierzig Jahren in einem 2-Zimmer-Apartment in New York gründete, auf einen Kursverfall der Siemens-Aktie. Entsprechende Short-Wetten hat Bridgewater auch am italienischen Aktienmarkt platziert.
Insgesamt belaufen sich Bridgewaters Leerverkäufe gegen europäische Unternehmen und Banken auf etwa 14 Milliarden Dollar. Da sieht man wieder einmal, was die EZB-Professoren angerichtet haben. Wegen ihrem Motto Notenpresse statt Reformen sind solche Attacken möglich. Hätte sich Euroland neu aufgestellt, würden sich Hedgefonds nicht trauen solche Wetten abzuschließen. Das Risiko damit viel Geld zu verlieren, wäre zu hoch.
Wenn Dalio, der die Finanzkrise 2008 korrekt vorhersagte, was Bridgewater-Anlegern seinerzeit, als fast alle Verluste machten, zweistellige Renditen brachte, recht hat, wäre wohl ein Anstieg des Euros auf 1,20 Franken passé. Deutschland ist die größte, Italien die drittgrößte Wirtschaft der Eurozone. Sollten deren Aktienmärkte wanken, wird es eng für den Euro.
🔗 Investmentguru Ray Dalio wettet gegen Siemens – und warnt vor Rezession
Home »
EURCHF Analyse
» Es läuft eine Hedgefonds-Attacke gegen Euroland
Es läuft eine Hedgefonds-Attacke gegen Euroland
14.02.18
08:00