Heute wird es ernst: Es geht um den Posten des EZB-Vizepräsidenten. Macht der Spanier Luis de Guindos das Rennen, müsste es schon mit dem Teufel zugehen, wenn der Draghi-Nachfolger nicht aus Nordeuropa käme. Die Chancen von Bundesbankchef Jens Weidmann EZB-Chef zu werden, würden deutlich steigen. Eine fabelhafte Nachricht für den Euro.
Spielt Emmanuel Macron foul? Frankreich könnte statt de Guindos den irischen Zentralbankchef Philip Lane unterstützen und damit die Schwäche der geschäftsführenden deutschen Bundesregierung in Brüssel ausnutzen. Bekäme der Ire den EZB-Vizeposten, müsste nach dem Posten-Codex der Eurozone ein Südeuropäer an die EZB-Spitze. Allerdings gibt es Meldungen, wonach Macron den Spanier unterstützt.
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Für den Euro wäre es eine gute Nachricht, sollten sich an der EZB-Spitze Weidmann und de Guindos abzeichnen. Allerdings wird auch dieses Duo Geld drucken, um den Euro zu retten und dabei das Verbot der Staatsfinanzierung über die Notenpresse aushebeln. Die EZB wird bis zum Ende ihrer Tage nicht mehr aus der Rolle als Käufer letzter Instanz von Staatsanleihen rauskommen.
Ausblick:
Der EUR/CHF-Kurs dürfte auf de Guindos als künftigen EZB-Vizechef mit Kursgewinnen reagieren. Automatische Handelssysteme sind so programmiert, dass sie den Euro kaufen, wenn sich die Chancen für Weidmann erhöhen. Sind diese Orders vom Devisenmarkt abgearbeitet, kommen die traditionellen Devisenhändler in den Markt zurück und sagen: Nicht so schnell, woraufhin der EUR/CHF-Kurs wieder sinkt.
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EUR/CHF-Kurs vor Trendwende? Der Weidmann-Faktor
19.02.18
08:00