Der EUR/CHF-Kurs purzelt auf 1,1445 Franken. Die Stimmung an den Finanzmärkten ist Sodala. Die ganz große Flucht in Sichere Häfen ist zwar nicht auszumachen. Allerdings ist es auch nicht mehr so wie zu Beginn des Jahres, als an vielen Aktienmärkten rund um den Globus Rekordhochs erreicht wurden. Der Euro nutzte seinerzeit das günstige Umfeld für einen Anstieg auf 1,1832 Franken.
Deutschlands Finanzministerium in der Hand der SPD ist für den Euro ein Problem: "Die Aussicht auf einen Finanzminister aus der SPD belastet Analysten zufolge den Euro. An den Finanzmärkten wurden Zweifel geäußert, ob die Haushaltsdisziplin in einem SPD-Finanzministerium noch so große Relevanz habe wie bisher unter einem CDU-Finanzminister", schreibt Reuters.
Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) ist zwar sehr staatstragend. Sie hat sich aber nicht gerade dadurch hervorgetan, besonders gut mit Währungen umgehen zu können. Vor knapp 100 Jahren druckte man mit der Notenpresse Kriegsanaleihen weg und stürzte die junge Weimarer Republik in eine Hyperinflation. Kanzler Schröder (SPD) nickte Griechenlands Euro-Beitritt ab und verletzte als erstes den Stabilitäts- und Wachstumspakt.
Für den Euro gibt es auch gute Nachrichten aus Deutschland. Die Chancen von Bundesbankchef Jens Weidmann EZB-Chef zu werden, sind am steigen. Er gilt aktuell als der aussichtsreichste Kandidat. Deutschland könnte für das Einstellen von neuen Hilfsftöpfen für klamme Euroländer in den EU-Haushalt darauf pochen, dass es Gegenzug den EZB-Chefposten zugesprochen bekommt.
Nach dem Rückfall auf 1,1445 - dem tiefsten Stand seit fünf Monaten - hat der EUR/CHF-Kurs Abwärstpotenzial bis zur nächsten Unterstützung bei 1,1390. Sollte es zu einem Anstieg über einen Widerstand bei 1,1540 kommen, wären Folgegewinne bis 1,1610 angezeigt.
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Euro hat Bammel vor SPD-Finanzminister
09.02.18
08:00