"Häuselbauer, oder Immobilienkäufer, die sich in Schweizer-Franken verschuldet haben - ihr Heim also vor der Finanz- und Wirtschaftskrise mit Schweizer-Franken-Krediten finanziert haben, kann derzeit beim Gedanken an ihre steigenden Schulden, ganz klamm werden", schrieb trend.at vor genau einem Jahr. Der Euro war seinerzeit lediglich 1,06 Franken wert. Inzwischen sind es 1,15.
Für den Euro gibt es auf Sicht von 2-5 Jahren zwei große Gefahrenquellen:
- Deutschland geht die Puste aus. Das Wachstum in Europas größter Volkswirtschaft wird sich wegen der demographischen Entwicklung und Merkels Reformmüdigkeit verlangsamen. Die Exportüberschüsse sprudeln* zwar noch, aber auch hier wird es früher oder später zu einem Rückgang kommen. Der Euro wird dann weicher.
- Die EZB hat sich die selbstgesteckte Grenze gesetzt, nicht mehr als 33% der gesamten ausstehenden Staatsschulden der Euroländer zu übernehmen. Als Draghi begann Staatsanleihen zu kaufen, war die Grenze bei 25%. Auf kurz oder lang wird die EZB nicht daran vorbeikommen das Limit auf 50% anzuheben. Ansonsten sind die hohen Schulden Italiens und Portugals nicht tragbar.
Obiger Franken-Kreditnehmer, dessen Kredit 20 Jahre läuft, hat nun die Möglichkeit zu spekulieren und hoffen, dass der Euro bis 2026 wieder bei 1,30 Franken ist. Oder aber er er beginnt Risikovorsorge beginnen. Hier gibt es folgende Möglichkeiten:
- Wer zumindest einen Teil des Kursgewinnes des Euros gegen den Franken sichern möchte, könne auch nur einen Teil konvertieren. Die Euro-Stärke biete Chancen für Kreditnehmer, sagte Volksbank-Direktor Gerhard Hamel bereits im Sommer 2017 dem ORF. Damals war der Euro bei 1,13 Franken.
- Wer Geld auf der hohen Kante hat, tilgt einen Teil seines Franken-Kredit oder er kann sich vor der Euro-Papiergeldschwemme mit dem Anlegen einer Goldreserver absichern.
*Die gerade herausgekommenen Zahlen über die Zusammensetzung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) in Deutschland sind besorgniserregend. Die höchsten Wachstumsbeiträge kamen von Export und Staatskonsum. Die privaten Konsumausgaben stagnierten trotz rückläufiger Arbeitslosigkeit. Das ist ein klares Indiz dafür, dass die privaten Haushalte mehr Geld für schlechte Zeiten auf die Seite legen.