
Jordans Plan:
Es braucht eine Normalisierung der US-Geldpolitik. Sodann schwächt sich in einem ersten Schritt der Schweizer Franken gegen den US-Dollar wegen den höheren Zinsen in den USA ab. Danach beginnt die Europäische Zentralbank (EZB) mit einer Normalisierung (Auslaufen/Tapering der Anleihenkäufe), so dass der Franken auch zum Euro schwächer wird.
"Es ist schwierig, hier einen genauen Grund (für die Dollar-Schwäche) zu nennen. Die Wirtschaftslage in Amerika ist weiterhin sehr gut, die Zinsen sind höher als in anderen Regionen", analysierte Jordan. Kritiker des SNB-Chef sagen, er wolle den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen und verweisen auf die hohen Zwillings-Defizite der USA.
Im Herbst 2017, bevor Demokraten und Republikaner begannen das Haushaltsdefizit nach oben zu schrauben, war 1 Dollar = 1 Franken. Mit den massiven Steuersenkungen und der kräftigeren US-Konjunktur klettert zugleich das US-Handelsdefizit. Ferner ist das Wachstum in den Emerging Markets stärker als in den USA. Dies hatte den Dollar schon vor der Finanzkrise stets in die Defensive gebracht.
Bei der SNB dürfte man sich den wahren Gründen der Dollar-Schwäche sehr wohl bewusst sein. Man wird diese allerdings nicht kommunizieren, weil sonst der Dollar gegen den Franken noch schwächer würde und die Chancen für die SNB die Schlacht an der Hauptfront, also beim Euro-Franken-Kurs, zu gewinnen, schwänden.
Fazit:
Dem US-Dollar hat der Schweizer Franken schon gezeigt, wer die bessere Papiergeld-Währung ist. Der Euro ist auf kurz oder lang als nächstes dran.
🔗 "Die Gefahr einer Euro-Pleite ist grösser denn je", Handelszeitung, 22.02.18