Der Euro steigt aus Vorfreude auf die Wahlergebnisse aus Italien und Deutschland auf 1,1555 Franken. Dabei passiert er einen charttechnische Widerstand bei 1,1540. Damit deutet die Kursentwicklung an, ähnlich euphorisch zu reagieren wie vor einem Jahr, als in den Niederlanden und Frankreich bekennende Europäer Wahlsiege errungen hatten.
"Obwohl der Aufwärtstrend (vorerst) gestoppt wurde, bleiben wir für den Euro weiterhin optimistisch eingestellt. Ein Durchbruch bei 1,1585 würde weiterhin das Feld öffnen bis 1,1640 bzw. 1,1670. Erst ein Durchbruch bei 1,1445 würde den positiven Haupttrend zunichtemachen", heißt es in einem aktuellen Devisenkommentar der St.Galler Kantonalbank.
Was den Euro-Käufern ein wenig Sorge bereitet, sind deutlich fallende Aktienkurse von Banken. Ohne die Damen und Herren des Geldes geht es sich auch für den EUR/CHF-Kurs nicht aus. Als der europäische Stoxx 600 Banks Ende Januar 2018 auf den höchsten Stand seit mehr als zwei Jahren geklettert war, hatte der der Eurokurs ein 3-Jahreshoch bei 1,1833 Franken erreicht.
Seitdem haben europäische Bankenaktien im Mittel 9% eingebüßt. Anteilsscheine der Deutschen Bank sind sogar 21% abgestürzt. Dies dürfte mit dazu beigetragen haben, dass der Euro bis auf 1,1445 Franken absackte. "Ich sehe kaum Chancen, dass die Zinsen in diesem Jahr steigen", sagte EZB-Chef Draghi zu Jahresbeginn. Das war eine schlechte Nachricht für die Banken, die bei höheren Zinsen mehr verdienen würden.
Das Sentiment spricht aktuell für den Euro. Die Aussicht auf einen Handelskrieg wegen US-Stahlzöllen hat nicht zu einer Anlegerflucht in den Schweiz Franken geführt. Der Euro konnte sogar etwas zulegen. Sollte die EZB am 8. März 2018 aus ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung streichen, bei einem Konjunktur- und Inflationsabschwung wieder mehr Staatsanleihen zu kaufen, könnte der EUR/CHF-Kurs den Turbo zünden.
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EUR/CHF-Ausblick: Anstieg erwartet
04.03.18
08:00