Nach über einer Woche ununterbrochenen Anstiegs legt der EUR/CHF-Kurs bei 1,17 eine Pause ein. Der Ton zwischen der EU und den USA wird rauer. Präsident Trump will neben europäischen Walzstahlprodukten deutsche Autos verbannen. Das bringt die Rettungspakete für die Eurozone und den Umverteilungsmachnimus der EU in Gefahr.
Die Kuh, die man melken will, soll man nicht schlachten: Und so legen sich die EU-Bürokraten gerade mächtig ins Zeug. "Wenn jemand anfängt, Steine zu werfen, sollte er besser erst sicherstellen, dass er nicht in einem Glashaus lebt", sagt ein Kommissionssprecher an die Adresse der US-Regierung.
Deutschland verkauft mit Abstand am meisten Stahlprodukte und Autos aus der EU in die USA. Dank deutschen Exportüberschüssen ist die Eurozone bei der Finanzierung ihrer Rettungspakete für Griechenland und Co. mithilfe der Begebung vom ESM-Anleihen nicht auf ausländische Geldgeber angewiesen.
Würde Deutschland seinen Handelsüberschuss mit der Rest der Welt nicht so hoch halten, müsste die Rettungspolitik stärker über eine Anpassung des Euro-Wechselkurses bezahlt werden. Es käme zu einer deutlichen Verteuerung von Energie, Rohstoffen und Konsumenartikeln wie Flachbildfernseher, Computer etc. Infolge würde die Inflation über 2% steigen.
Die dicke Lüge der EZB, sie kaufe einzig und allein Staatsanleihen, um die Inflation zu erhöhen, flöge auf. Wer das Buch des Hedgefonds-Managers Ray Dalio liest, findet dort ein interessantes Kapitel über die Euro-Schuldenkrise. Dalio hatte mit seinen Konjunktur-Supercomputern die Euro-Schuldenkrise kommen sehen.
Er nahm mit der EZB und den Euro-Finanzministern Kontakt auf, sprach mit Schäuble, Guindos und erklärte ihnen, dass es für Staatsanleihen aus Südeuropa demnächst nicht mehr genügend Käufer geben würde. Der Rest der Geschichte ist bekannt: Draghi kündigte Whatever-it-Takes an und komplementierte es später mit dem massenhaften Ankauf von Staatsanleihen.
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Eurozone steht und fällt mit deutschen Exportüberschüssen
13.03.18
08:00