Italien erwartet eine schwierige Regierungsbildung, also das, was Deutschland gerade hinter sich gebracht hat. Gut möglich, dass 5 Sterne und Sozialdemokraten eine Regierung bilden und den jungen Luigi Di Maio vorschicken, weil man dadurch glaubt, beim Aufweichen der Euro-Stabilitätskriterien und dem Machen neuer Schulden in Brüssel mehr rausholen zu können. Es wäre ein nettes Trio: Macron, Tsipras und Di Maio. Dagegen wirken Angela Merkel und ihr konservativer Parteifreund, Spaniens Ministerpräsident Rajoy, wie Dinosaurier.
In der Eurozone neigen sich die Tage der Hochkonjunktur dem Ende. Die Einzelhandelsumsätze waren den zweiten Monat in Folge rückläufig. Der sentix Konjunkturindex für Euroland fällt im März deutlich um 7,8 Punkte auf 24 Punkte. Deutschland stufen die Experten von "Konjunkturboom" auf "Abkühlung" herunter. Mit diesen neuen konjunkturellen Fragezeichen sinke der Druck auf die EZB, die geldpolitischen Zügel zu straffen, so das Beratungsunternehmen sentix.
An dieser Stelle wird es spannend für den Euro-Franken-Kurs. Die Wirtschaft in der Eurozone ist extrem abhängig von frischem Geld aus der Notenpresse. Als Draghi noch jeden Monat 80 Milliarden Euro pumpte, lag das Wachstum über 2%. Nun, da es nur noch 30 Milliarden Euro sind, geht es Richtung 1,5%. Die Eurozone ist mit einem Flachdach-Bau, auf dem Wasser steht, vergleichbar. Aktuell bahnt sich das Wasser über Risse bei den Banken ins Innerere.
Bislang haben Banken nierige Zinsen wettgemacht, indem sie mehr Kredite vergaben. Weil die Hochkonjunktur endet, dämpft sich die Kreditnachfrage. Die Zinsen und damit die Zinsmargen bleiben aus der Sicht der Geldhäuser dummerweise niedrig. Höhere Leitzinsen kann sich Euroland nicht leisten, sonst würde das Wasser über den Kanal der hohen Staatsschulden einfallen. Darüber hinaus würden eingeschläferte Zombie-Unternehmen, denen die EZB ihre Schuldscheine abkauft, auferstehen.
Die Euro-Käufer krallen sich an Einkaufsmanager-Daten, die besagen, dass die Eurozone weiterhin ein robustes Wachstum verzeichnet. "Nach einem fulminanten Jahresauftakt befand sich die Eurozone im Februar allem Anschein nach in einer kleinen Wachstumsdelle", schreibt der Chefökonom von IHS Markit, Chris Williamson. Das Problem an den Einkaufsmanager-Daten von IHS Markit: Sie scheinen den Konjunkturverlauf in der Eurozone zu überzeichnen, wohingegen man die US-Konjunktur schwächer einschätzt, als sie tatsächlich ist.
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So mischen die jungen Wilden die Währungsunion auf
06.03.18
08:00