Nowotnys Nibelungentreue zu Draghi schwierig für Euro
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Nowotnys Nibelungentreue zu Draghi schwierig für Euro

Österreichs Notenbankchef gibt sich in Bezug auf das massive Ankaufsprogramm von Staatsanleihen der EZB wie ein Wackelpudding, der sich nicht an die Wand nageln lässt. Im Sommer werde man sehen, ob es Richtung Programm-Ende gehe, so Ewald Nowotny. Weil sich der OeNB-Chef weigert ins Lager der Falken um Bundesbankchef Jens Weidmann zu wechseln, sind die Aussagen ein kleiner Dämpfer für den Euro.

Der EUR/CHF-Kurs kletterte in den letzten beiden Tagen zweimal auf 1,18. Mehr war allerdings nicht drin. Ein Angriff auf das am 15.01.2018 erreichte 3-Jahreshoch bei 1,1833 blieb aus. Gleichzeitig sind die Abwärtsrisiken überschaubar. Charttechnische Unterstützungen bei 1,1710, 1,1620 und 1,1540 machen einem Rückfall auf die Nordkorea-Tiefs ("Fire and Fury") vom August 2017 bei 1,12-1,13 unwahrscheinlich.

Mitte 2018 werde die EZB wahrscheinlich über die Zukunft ihrer billionenschweren Anleihenkäufe entscheiden. Falls dann die Entwicklung wie erwartet verlaufe, gebe es die Möglichkeit den Ankauf weiter zu drosseln, so Nowotny. Zu lange zu warten, sei wahrscheinlich problematisch. Auf der anderen Seite müssten die Schritte sehr vorsichtig angegangen werden, erklärte er auf einer Veranstaltung in Wien laut Reuters-Meldung.

Von Weidmann ist bekannt, dass er den Ankauf von Staatsanleihen beenden möchte, um die Grenzen zwischen Geldpolitik und Fiskalpolitik nicht noch mehr zu verwischen. Denn das Eurosystem ist zum größten Gläubigern der Euroländer aufgestiegen. Dass Notenbanken an Finanzminister ständig neue Kredite ausreichen, lässt sich in hochverschuldeteten Staaten wie Italien nicht mehr umkehren.

In Deutschland und Österreich ist hingegen der Punkt, an dem es kein zurück mehr gibt, noch nicht erreicht. Allerdings haben auch die Regierungen in Berlin und Wien die Geld-Pipeline aus Frankfurt, die ihnen erlaubt sich zu lächerlich niedrigen Zinsen Geld zu leihen und gleichzeitig ihre eigenen Sparer übers Ohr zu hauen, lieb gewonnen.

Fazit:
Österreichs Notenbankchef Nowotny steht einer spürbaren Straffung der Geldpolitik im Weg. Würde der dienstälteste EZB-Banker ins Lager der Falken wechseln, hätte das Signalwirkung. Er tut es aber nicht und trägt damit dazu bei, dass dem Euro ein Anstieg auf 1,20 Franken versagt bleibt.