Manchmal lohnt es sich ein Contrarian zu sein, also gegen den Strom zu schwimmen. Tatsächlich spricht derzeit vieles für einen fallenden EUR/CHF-Kurs:
- Einkaufsmanager-Daten für den Industriesektor und das ifo-Geschäftsklima haben sich eingetrübt. Die ZEW-Konjunkturerwartungen sind im März regelrecht eingebrochen. Die Schweizer Wirtschaft konnte hingegen mit einem satten Exportüberschuss auftrumpfen.
- Die EZB hat gerade an die Öffentlichkeit durchgestochen, dass sie wegen des Handelskonfliktes zwischen der EU und USA die Zukunft ihres Wertpapierkaufprogramms möglichst lange offenhalten will (Trump gibt Draghi einen Vorwand länger Geld zu drucken).
- Rekordhohe Schulden südeuropäischer Notenbanken bei der Deutschen Bundesbank (Target-Saldo), ein in den letzten Wochen von 0,77% auf 0,59% gesunkener Zins auf 10-jährige Bundesanleihen und der Fehlausbruch am Aktienmarkt sprechen für den Franken.
Die schlechten Vorgaben spielen allerdings bisher keine Rolle. Der Euro kletterte zwischen dem 8. Februar und 20. März 2018 von 1,1445 auf 1,1750 Franken (+2,66%). Das war der erste Teil einer Aufwärtsformation. Nun müsste Teil zwei folgen. Die charttechnische Konstellation zeigt einen Anstieg auf 1,1840 (Wahrscheinlichkeit: 60-70%) an. Erst dann ist die Formation komplettiert und die Karten werden neu gemischt.