Wie fest ist der Boden unter den Füßen?
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Wie fest ist der Boden unter den Füßen?

Acht Handelstage in Folge legt der Euro gegen den Schweizer Franken zu. Am neunten Tag kommt es zu einer Unterbrechung der Aufwärtsbewegung. Der EUR/CHF-Kurs bleibt bei exakt 1,2000 hängen. Eine Cross-Analyse zeigt: Die Gefahren nehmen zu, ein Comeback des Schweizer Franken ist jederzeit möglich. Aktuell gibt es drei Anhaltspunkte für ein bevorstehendes Reversal beim EUR/CHF-Kurs:

1) Teure Energie dämpft Konsumausgaben
Der Ölpreis klettert mit 74 US-Dollar je Fass auf den höchsten Stand seit dreieinhalb Jahren. Damit endet eine Ära: Die Zeiten, in denen sich die Eurozone Geld mit der Notenpresse macht und das dann auch noch zu spottbilligen Preisen gegen Öl eintauscht, sind vorbei. Unternehmen und Haushalte müssen an Putin und die Ölscheichs wieder mehr überweisen. Das Geld fehlt dem Konsum und dämpft auf mittlere Sicht die Konjunktur.

2) Franken knöpft sich erst Dollar dann Euro vor
Dass man zuletzt 0,97 Franken für einen dieser Trump-Waschmaschinen-Dollar hinlegen musste, ist zu viel. Die US-Staatsschulden und das Handelsdefizit schreien nach einem weichen US-Dollar. Der Schweizer Franken wird früher oder später gegen den US-Dollar wieder stärker werden und damit seine seit über einem Jahrhundert andauernde Aufwertung fortsetzen.

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Ein schwächerer Dollar zum Franken würde auch den Euro zum Franken unter Druck setzen. Als der Dollar Mitte Februar 2018 auf 0,92 Franken fiel, gab der Euro auf 1,15 Franken nach. Bei der Mindestkurs-Aufhebung vor drei Jahren sank USD/CHF auf 0,86 und EUR/CHF auf 0,98.


3) Die Late-Cycle-Aktien-Zocker
Die Aktienmärkte sind in den letzten Wochen deutlich gestiegen. Der Dax rannte knapp 1.000 Punkte nach oben. Man darf aber davon ausgehen, dass sich Anleger aus diesem Late-Cycle-Play wieder zurückziehen. Den Risiken stehen nicht einmal annähernd so hohe Gewinnchancen gegenüber. Sinkende Risikobereitschaft und ein sinkender Euro-Franken-Kurs gingen dann Hand in Hand.