Die Erste Group ist extrem vorsichtig, ja fast schon ängstlich, mit ihren Prognosen für den Euro-Franken-Kurs. Österreichs größte Bank steckt in einem Dilemma: Gibt sie optimistische Prognosen ab, ermutigt sie damit die heimischen Franken-Kreditnehmer zum Aussitzen. Ist sie schwarzmalerisch, steht der Vorwurf im Raum, sie wolle Franken-Kreditnehmer aus ihren Krediten hinausdrängen.
"Nach einer Befestigungsphase im Februar hat der Schweizer Franken zum Euro seit den Wahlen in Italien (04. März) wieder deutlich abgeschwächt", heißt es im neuen Quartalsheft der Erste Group. Mitte 2018 werde der Euro bei 1,18 Franken sein, im Frühjahr 2019 dann bei 1,19, prognostiziert das Geldhaus. Im letzten Quartalsheft hatte man eine Spanne von 1,17-1,18 veranschlagt.
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Andere Geldhäuser sind forscher. Die EZB bereite die geldpolitische Wende vor, während die Schweizerische Nationalbank (SNB) am ihrem Negativzins festhalten wolle. "Dies sollte den Franken perspektivisch weiter unter Druck setzen, so dass der Euro in den kommenden zwölf Monaten auf 1,25 CHF steigen dürfte", sagt die deutsche Postbank.
Sollte die EZB die geldpolitischen Zügel anziehen und sich der Wachstumsausblick für die Eurozone und die USA nicht verschlechtern, könnte der Euro bis Jahresende auf 1,30 Franken steigen, meint die Bank Swissquote. Gemäß der Norddeutschen Landesbank wird der Euro bereits Mitte 2018 bei 1,29 Franken stehen, während die UBS mit einem EUR/CHF-Kurs von knapp 1,25 rechnet.
Am unteren Ende des Prognosespektrums sind Commerzbank und Landesbank Hessen-Thüringen. Die beiden deutschen Großbanken erwarten einen Rückgang des Euros auf 1,15 Franken. Die St.Galler Kantonalbank kann sich eine Abnahme auf 1,12 vorstellen, während die National-Bank 1,13 erwartet.
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EUR/CHF-Ausblick 2019: Womit führende Fachleute rechnen
01.05.18
08:00