Comeback des Schweizer Franken nicht mehr abzuwenden
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Comeback des Schweizer Franken nicht mehr abzuwenden

"Wir haben den Euro untergewichtet und übergewichten den Yen und den Schweizer Franken." Das sagt der Fondsmanager Alessio de Longis von dem 249 Milliarden Dollar schweren Vermögensverwalter Oppenheimer Funds auf Bloomberg. Der Beweggrund dafür sei Italien, das sehr viel Unsicherheit an die Finanzmärkte bringe.

Angela Merkel erklärt derweil, es gebe Prinzipien innerhalb der Eurozone. Sie spricht wohl bewusst nicht von Regeln, um nicht als typische deutsche Oberlehrerin dazustehen. Italien habe wegen seiner Euro-Mitgliedschaft Verpflichtungen, die es einzuhalten gelte, so die Kanzlerin.

"Mit einer Technokraten Regierung bekommst du die Kuh nicht vom Eis." Das ist die Message des Staatsanleihen-Marktes an Italiens Staatspräsident Mattarella. Zwar wäre Carlo Cottarelli als Premier aus der Sicht der Euro-Nordstaaten genau der Richtige. Er hat IWF-Erfahrung und weiß, wo man ansetzen müsste. Cottarelli hat aber keine Mehrheit im Parlament. Neuwahlen finden voraussichtlich erst im Herbst statt.


Dem Euro droht eine monatelange Hängepartie, de Longis spricht von einem "italienischen Sommer". An dieser Stelle wird es gefährlich, weil bis zum Sommer ein EZB-Beschluss vorliegen dürfte, aus dem Ankaufprogramm von Staatsanleihen auszusteigen. Darüber hinaus besteht ein hohes Risiko, dass die Populisten bei der nächsten Wahl einen Erdrutschsieg erringen.

Vermögensverwalter wollen und können so lange nicht ausharren. Sie verkaufen ihre italienischen Staatsanleihen jetzt. Wer das nicht tut und aussitzt, den könnte es so hart treffen wie die Aktionäre der Deutschen Bank. Die Kurse sinken immer tiefer, im Gegenzug steigen die Zinsen. Italiens Zehnjährige rentieren aktuell bei 2,68%, dem höchsten Stand seit dreieinhalb Jahren.

Wie so oft in den Jahren nach 2008 profitiert der Schweizer Franken von den Problemen in der Eurozone. "Die Geschehnisse in Italien sind schlechte Nachrichten für den Euro - für seine Kaufkraft, aber vermutlich auch für seinen Fortbestand", sagt der Ökonom Thorsten Polleit von Degussa Goldhandel. US-Dollar, Schweizer Franken und Gold böten sich als Ausweichmöglichkeiten an.