Nach einer zweimonatigen Aufwertungsphase ist der EUR/CHF-Kurs in eine Seitwärtsbewegung eingetreten. Das gibt Devisenexperten Zeit zum Durchatmen und Anpassen ihrer Wechselkursprognosen. Der Anstieg war stellenweise ziemlich brachial. Allein in den ersten drei Aprilwochen kletterte der Euro von 1,17 auf 1,20 Franken.
"Wir erwarten, dass EUR/CHF in den kommenden Monaten um 1,20 schwankt und dann letztendlich einen Basiskurs über diesem Niveau etabliert", heißt es in einem Research-Papier der UBS vom 10.05.2018. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommen die Devisenexperten des Bankhauses Lampe. Sie rechnen für 2019 mit einem Euro-Wechselkurs von 1,22 Franken.
Die Commerzbank sieht es anders. Sie prognostiziert 1,14 für Ende 2018. Damit wäre der Euro unter seinem Tiefstand von Anfang Februar 2018, als er im Zuge des Börsenbebens auf 1,1450 Franken absackte. Die Treffgenauigkeit der EUR/CHF-Prognosen von Deutschlands zweitgrößter Bank lassen allerdings seit Jahren zu wünschen übrig.
"In den nächsten Monaten erwarten wir uns Devisenkurse vorwiegend im Bereich von EURCHF 1,1800 bis 1,2000", schreibt die Raiffeisenbank aus Salzburg. Mit Blick auf Österreichs Franken-Kreditnehmer macht das Sinn. Eine höhere Prognose würde die verbleibenden Kreditnehmer zum Aussitzen bestärken, eine tiefere könnte als Versuch des Hinausdrängens aus Franken-Krediten aufgefasst werden.
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"Eine Abkühlung der weltwirtschaftlichen Dynamik sowie politische Risiken können aber immer wieder die Suche nach einem sicheren Hafen und damit die Nachfrage nach CHF befeuern", warnt die Deka Bank. Hierbei handelt es sich ganz offenbar nicht um das Basisszenario, als das Spitzeninstitut der deutschen Sparkassen den Euro 2019 bei 1,19 Franken sieht.
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Prognose-Check: Positives Grundrauschen überwiegt
12.05.18
08:00