Schweizer Franken gewinnt Nimbus als Krisenwährung zurück
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Schweizer Franken gewinnt Nimbus als Krisenwährung zurück

Die Signale vom Devisenmarkt gehen in Richtung steigende Nachfrage für den Schweizer Franken. Das Aufbegehren des Euros im April mit dem Erreichen von 1,20 Franken war eine ausgezeichnete Gelegenheit sich günstig mit Put-Optionen einzudecken, die wegen des jüngsten Rückfalls auf 1,17 nun wieder deutlich teurer sind. Ein gewisses Unwohlsein verursachen auch die schwächer werdenden Währungen Osteuropas, die Gegenwind aus den Emerging Markets und Deutschland bekommen.

Wer in den letzten Wochen die Lage am Devisenoptionsmarkt beobachtete, hatte bereits mit einem Comeback des Schweizer Frankens gerechnet. Am 20. April 2018, als der Euro auf 1,2005 Franken kletterte, waren Abwärtsrisiken und Aufwärtsrisiken ausbalanciert. Das Risk Reversal für einmonatige EUR/CHF-Optionen hatte 0% betragen. Inzwischen sieht die Lage anders aus. Die Optionskennzahl für den EUR/CHF-Kurs ist bereits seit Ende April auf Talfahrt. Sie hat damit die Abschwächung des Euros gegen den Schweizer Franken wieder einmal vorweggenommen.


Es sind größere Kapitalbewegungen im Gang. Anleger schichten ganz offenbar in mehr Sicherheit um. Dies zeigt ein Blick nach Osteuropa. Hier hat die tschechische Krone auf den Euro verloren. Auch der ungarische Forint und die polnische Zloty gehen gegen die Gemeinschaftswährung in die Knie. Das ist einigermaßen merkwürdig, da diese Länder weit davon entfernt sind ihre Währungen mit Staatsfinanzierung über die Notenpresse zu verpanschen, erheblich niedrigere Schuldenstände haben und auch bei Beschäftigung und Wachstum besser sind als die Eurozone.

Osteuropa bekommt zu spüren, dass Anleger die Emerging Markets auf dem Kieker haben. Bereits als die Carry-Trades-Blase platzte und sogar während der Euro-Krise kamen Forint, Krone und Zloty unter Druck. Der Euro profitierte von seiner Größe und Liquidität. Ferner dürfte die deutsche Wirtschaft reinspielen, die die Volkswirtschaften Osteuropas in den letzten Jahren mitanschob. Nun, da sich eine Abkühlung in Deutschland abzeichnet, gibt es konjunkturellen Gegenwind für Polen, Tschechien und Ungarn.