Weg in den Euro-Crash ist vorgezeichnet
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Weg in den Euro-Crash ist vorgezeichnet

Spekulationen über die nächste Euro-Krise reißen nicht ab. Das Problem: Niemand kann sagen, wann es soweit ist und bei welchen Wertpapieren es losgeht. Die Kurse von südeuropäischen Staatsanleihen sind extrem gestiegen. Das erinnert an den Carry-Trade-Boom vor der Finanzkrise 2008. Japan spielte damals wie heute eine zentrale Rolle. Der Euro-Franken-Kurs ist ein verlässlicher Krisenindikator.

Man wird den Eindruck nicht los, dass die EZB ihre Kommunikation mit den drei P ("müssen mit Geldpolitik umsichtig, geduldig und beharrlich -prudent, patient persistent- sein") auf japanische Anleger mit dicken Geldbörsen zugeschnitten hat. Mario Draghis rechte Hand, EZB-Direktor Benoît Coeuré, wird da wohl ein paar Tipps beigesteuert haben. Der Franzose hat in Japan studiert.

Japan nehme am Devisenmarkt die Rolle eines gewaltigen Sicherheitsnetzes ein, sagt Hans Redeker, Chef für globale Devisenstrategie bei Morgan Stanley. Hintergrund: Staatsanleihen schwacher Euroländern werden von japanischen Anlegern recht stark nachgefragt. Mit Euro-Papiern lassen sich nach Abzug der Kosten im Schnitt 1,5% Rendite erzielen. Dass sei doppelt so viel wie man beim Kauf einer 30-jährige japanischen Staatsanleihe bekomme, so Redeker im Bloomberg-Interview.


Die Jagd nach Rendite ist nichts Neues: In der Carry-Trade-Phase von 2002-2008 haben sich Investoren, nicht nur aus Japan, im niedrig verzinsten japanischen Yen verschuldet und das erhaltene Kapital in Hochzinswährungen, zu denen neben Australischer Dollar, Neuseeländischer Dollar seinerzeit auch der Euro und das Britischen Pfund gehörten, angelegt.

Dann kam es zum großen Knall im Herbst 2008: Die Carry-Trades mussten glattgestellt werden, was zu extremen Kurseinbrüchen bei Australischer Dollar/Yen, Euro/Yen und vielen anderen Carry-Trade-Paaren führte. Anleger haben aus dem letzten Fiasko gelernt. So kaufen japanische Anleger zwar Euro-Staatsanleihen, sie sichern sich aber gleichzeitig gegen einen Absturz des Euros ab (Hedging).

Die Eurozone war von 2002-2008 ein Empfängerland von Carry-Trade-Strömen und sie es aktuell, trotz EZB-Negativzins, paradoxerweise wieder. Diesmal ist es zwar nur ein halber Carry-Trade (die Währungsseite wird ja abgesichert), der kommt aber mit Whatever-it-Takes-Sweetener. EZB-Chef Draghi hat versprochen, im Notfall jedes einzelne Euroland mit der Notenpresse und an den Parlamenten der Euro-Geberländer vorbei zu retten.

1. Teil: Weg in den Euro-Crash ist vorgezeichnet
2. Teil: Neuer EZB-Chef muss Whatever-it-Takes-Gedicht aufsagen

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