1. Vollgeld-Initiative und Franken-Run vom Tisch
Weil das Schweizer Stimmvolk die Vollgeld-Initiative ablehnt, ist ein Unsicherheitsfaktor für den Euro-Franken-Kurs vom Tisch. Eine Annahme des Entscheids hätte das Bankensystem und die Geldschöpfung auf den Kopf gestellt und zu einem Run auf den Schweizer Franken führen können. Dazu kommt es nun nicht. Der Euro steigt mit 1,1645 Franken auf den höchsten Stand seit drei Wochen.
2. Italiens Finanzminister will an Euro unbedingt festhalten
"Die Position der Regierung ist eindeutig und einhellig. Ein Euro-Austritt kommt nicht in Frage", sagt Italiens neuer Finanzminister Giovanni Tria der Zeitung Corriere della Sera. Italiens neue Regierende seien entschlossen, auf alle Fälle zu verhindern, dass am Markt Bedingungen entstehen, die zu einem Austritt führen würden.
Vor zwei Wochen, als der Euro auf 1,1370 Franken fiel, und die Zinsen auf italienische Staatsanleihen hochschossen, hatten die Finanzmärkte einen Italo-Exit durchgespielt. Dem will Rom nun einen Riegel vorschieben. Was der neue Minister nicht sagt, aber jeder weiß: Italien wird früher oder später die Hilfe Deutschlands brauchen, um seine Euro-Mitgliedschaft zu sichern und so weiterzumachen wie bisher.
3. Koreanischer Friedensvertrag in der Schwebe
Wird der Nordkorea-USA-Gipfel nun noch zu einem Erfolg, dann wäre das Trio vermeintlich guter Nachrichten für den Euro und schlechter Nachrichten für den Schweizer Franken komplett. Die Wahrscheinlichkeit, dass Trump den Gipfel mit einem Eklat platzen lässt, so wie er das gerade beim G7-Treffen tat, haben die Finanzmärkte als Risikoprämie eingepreist.
Gelänge dem US-Präsidenten ein außenpolitischer Achtungserfolg und die beiden Koreas würden näher an einen Friedensvertrag rücken, dürfte das den Schweizer Franken etwas abschwächen. Zu viel sollte man sich aber nicht versprechen. Der Euro-Franken-Kurs steht und fällt mit den Risiken in der Eurozone.
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Drei Gründe für Fortsetzung des EUR/CHF-Anstieg
11.06.18
08:00