Es braut sich ein Gewitter zusammen
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Es braut sich ein Gewitter zusammen

In der Eurozone brodelt es gerade mal wieder bei den Banken: Zwei der größten Loser-Geldhäuser im Index Euro Stoxx Banks sind Deutsche Bank und Commerzbank, deren Aktienkurse in den letzten Monaten um 40% einbrachen. Das, zusammen mit den Verlusten des Dax signalisiert eine harte Landung der deutschen Wirtschaft. Ohne Deutschlands Konjunkturmotor kann sich der Euro-Franken-Kurs einen erneuten Anstieg auf 1,20 an den Hut stecken.

Auch die Börsenwerte italienischer Banken schmilzen weg, was dazu führt, dass deren Kapitalkosten steigen und sie weniger Staatsanleihen kaufen können. Dann muss der nach den USA und Japan drittgrößte Schuldner der Welt Italien allerdings höhere Zinsen bezahlen. Auch das ist eine schlechte Nachricht für Fans eines steigenden Euro-Frankens-Kurses. Als die Zinsen in Italien Ende Mai kurz hochschossen, sank der Euro auf ein 9-Monatstief bei 1,1370 Franken.


Hinzu kommt ein zunehmendes Glaubwürdigkeitsproblem: Um eine ausgewachsene Banken-Krise zu verhindern, wird die in Flunker-Junckers EU-Kommission sitzende Wettbewerbskommissarin bei staatlichen Beihilfen für italienische Banken zusammen mit der bei der EZB angesiedelten wachsweichen Bankenaufsicht wieder einmal alle Augen zudrücken. Aber auch das reicht nicht, weil die Bilanzen der Banken immer noch mit faulen Krediten überfrachtet sind, was die Kreditvergabe zusätzlich drosseln wird.

Jetzt muss die EZB wieder einspringen und in rauen Mengen Zentralbankgeld bereitstellen, was den Euro verwässert. An den Finanzmärkten wird es Leute geben (z. B. Hedgefonds-Manager), die eine Karte nach der anderen aus Draghis Kartenhaus herausziehen. Und der Italiener kann nicht viel dagegen tun, weil ihm kaum noch konjunkturelle Aufputschmittel zur Verfügung stehen.

Im Hinterkopf sollte man behalten, dass in der Eurozone derzeit überdurchschnittlich viele Zombie-Unternehmen gibt. Die EZB hat mit ihrem Null- und Negativzins-Regime und dem Ankauf von Firmenanleihen jahrelang das verhindert, was der Ökonom Schumpeter kreative Zerstörung nennt. Die alten Betonköpfe, die den Karren in den Dreck gefahren haben, sitzen immer noch in den Chefetagen. Solange die da sind, ist ein wirtschaftlicher Neuanfang nicht möglich.