"Nach den Andeutungen eines EZB-Chefvolkswirtes geht man am Markt mittlerweile davon aus, dass nächste Woche der Ausstieg aus dem Wertpapier-Kaufprogramm angekündigt wird. Ein absehbares Ende der lockeren Geldpolitik würde den Euro stützen", kommentiert die Thurgauer Kantonalbank. Der Markt positioniere sich bereits für die EZB-Sitzung, beobachtet die St.Galler Kantonalbank.
Ob eine EZB im Ankündigungsmodus ausreicht, damit der EUR/CHF-Kurs über die Ende Mai gerissene Trendlinie zurücksteigt, darf bezweifelt werden. Dafür braucht es schon einen Beschluss das Wertpapierkaufprogramm zu beenden und sich Zinserhöhungen zu widmen. Das kann sich Draghi aber nicht leisten, weil sonst das geldpolitische Kartenhaus vor dem Ende seiner Amtszeit zusammenbrechen könnte.
Somit dürfte es in den kommenden Wochen für den EUR/CHF-Kurs auf folgendes Szenario hinauslaufen:
- Es geht erst einmal weiter nach oben, der EUR/CHF-Kurs steigt mit 1,17-1,18 in die Nähe der Trendlinie.
- Ein Anstieg über die Trendlinie gelingt nicht. Stattdessen kommt es zu einem Zurückpraller.
- Der Euro fällt mit Beginn der zweiten Jahreshälfte dauerhaft unter 1,15.
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