Es läuft eine Attacke auf den früheren Mindestkurs: Die gute Stimmung an den Börsen kommt dem Euro entgegen, und so kann der EUR/CHF-Kurs die dritte Woche in Folge steigen. Die Devisennotierung klettert zwischen dem 29. Mai und 13. Juli 2018 von 1,1370 auf 1,1710 (+3%). Damit ist auf dem Weg zu 1,20 mehr als die Hälfte geschafft.
Italiens Regierung will sich nun doch an die Regeln halten. Man fühle sich den Bestimmungen, wie die jährliche Neuverschuldung unter 3% der Wirtschaftsleistung zu halten, verpflichtet. Dies hat der neue italienischen Finanzminister, Giovanni Tria, seinen Kollegen aus der Eurozone gesagt, berichtet Eurogruppen-Chef Mario Centeno.
Parallel zum steigenden Euro-Franken-Kurs sank der Zins auf 10-jährige Staatsanleihen aus Italien seit Ende Mai von 3,2% auf 2,6%. In Italien ist es derzeit also ruhig. Damit ist eine Voraussetzung für einen erneuten Anstieg des Euros auf 1,20 Franken erfüllt. Das alleine reicht aber nicht.
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Die deutschen Zinsen sind viel zu tief: 10-jährige Bundesanleihen rentieren bei 0,30%, und das bei einer Inflation von 2,1% und verminderten EZB-Käufen. Die extrem niedrigen deutschen Benchmark-Zinsen drücken den Euro-Dollar-Kurs Richtung 1,15, was die Aufwärtsbewegung des Euro-Franken-Kurses erheblich erschwert.
Als der Euro Mitte April 2018 auf 1,20 Franken kletterte, rentierten Bundesanleihen bei 0,60%. Die zweite Voraussetzung für ein erneutes Erreichen des früheren Mindestkurs sind also steigende deutschen Zinsen. Ideal wäre, wenn gleichzeitig die Zinsen in Südeuropa stabil blieben oder sinken. In der Praxis würde es auch genügen, wenn sie weniger stark stiegen als die deutschen.
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EURCHF Analyse
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2 Voraussetzungen: So steigt EUR/CHF erneut auf 1,20
14.07.18
08:00