EUR/CHF 2018: 1,20 im April, 1,16 im Juli, 1,12 im OKTOBER?
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EUR/CHF 2018: 1,20 im April, 1,16 im Juli, 1,12 im OKTOBER?

Der Euro hat einen Versuch auf 1,20 Franken zu steigen, abgeblasen. Nach zwei Minuswochen in Folge steht er bei 1,1590. Mitte Juli waren es 1,1715. Der derzeitige Zinsausblick macht einem erneuten Anstieg des Euros auf 1,20 Franken einen Strich durch die Rechnung. Die Prognosen der Erste Group sind daher zu hinterfragen.

Mit dem Juncker-Trump-Deal verhält sich wie: "Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach". Die Anti-Freihandels-Franzosen sind bereits am meckern, weil sie ein zu starke Öffnung des EU-Agrarmarktes befürchten. Auf der anderen Seite ist es ein feine Sache, dass der Luxemburger Trump die Autozölle, die europäische Hersteller stark getroffen hätten, ausgeredet hat.


Die EZB versucht mit ihrem Zinsausblick die Aktienmärkte möglichst hoch und die Zinsen auf Staatsanleihen möglichst niedrig zu halten. Sie verspricht sich von hohen Vermögenspreisen einen fortwährenden Konjunkturaufschwung. Laut Investoren-Legende Warren Buffett kann man selbst hoch bewertete Aktien kaufen, wenn man wisse, dass die Zinsen, die der Staat auf seine Anleihen zahlt, in der Zukunft niedrig bleiben.

Schaut man sich den rasanten Anstieg des TecDax an, weiß man, wovon Buffett spricht. Der deutsche Technologieindex sticht den Nasdaq aus. Das liegt aber nicht daran, dass die deutschen Unternehmen besonders innovativ sind und besser dastehen als ihre US-Pendants. Ursache ist Mario Draghi. Er hat deutlich gemacht, dass es ein Ende der negativen Zinsen in der Eurozone frühestens im Jahr 2020 geben wird.

In den USA sind die Zinsen hingegen am steigen, weshalb es Gegenwind für den Nasdaq gibt. Während Draghis Forward Guidance die europäischen Aktienmärkte höher hält, als sie es verdient haben, birgt sie für den Euro-Franken-Kurs Abwärtsrisiken. Die Banken wollen den Dauer-Tiefzins nicht wahrhaben, und so vermasselt die Erste Group eine Zinsprognose nach der anderen.

Österreichs größtes Geldhaus prognostizierte Ende 2017, dass der Zins auf 10-jährige deutsche Staatsanleihen bis Juni 2018 auf 0,70% und der EUR/CHF-Kurs auf 1,17 steigen würde. Daraus wurde nichts. Laut den neuen Prognosen der Erste Group wird der Zins bis Mitte 2019 auf 1% und der EUR/CHF-Kurs auf 1,19 steigen.

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