"Die Schwäche des US-Dollars und die eigentlich gute wirtschaftliche Verfassung der Eurozone, lässt den EUR/USD weiter ansteigen. In dessen Sog kann sich auch der EUR/CHF gut behaupten", bringt es die Thurgauer Kantonalbank auf den Punkt.
Mehr als Behaupten ist bisher nicht drin. Damit ist es weiterhin unklar, ob aus der jüngsten Erholung des Euros von 1,1240 auf 1,1450 Franken tatsächlich eine mehrwöchige oder mehrmonatige Aufwärtsbewegung wird.
Genauso gut ist möglich, dass die Devisennotierung nach unten abdreht und noch einmal das am 15. August 2018 bei 1,1240 markierte 13-Monatstief ansteuert.
Home Bias
Italien ist eine große Gefahr für den Euro. Analysten rechnen bereits eifrig, ob italienische Banken genügend Geld in der Hinterhand haben, um die vielen neuen Staatsanleihen, die zu begeben sind, aufzukaufen.
Auf die so genannte Home Bias, also die Tatsache, dass italienische Banken vorzugsweise heimische Staatsanleihen kaufen, konnte sich bisher noch jede Regierung in Rom verlassen.
Diesmal könnte es allerdings eng werden, da die EZB als großer Käufer demnächst wegfällt. Geschäftsbanken würden die Schuldtitel zu überhöhten Preisen kaufen und müssten später zusehen, wie die Kurse der Papiere fallen. Dies führt zu einer Erosion ihrer Kapitalbasis.
Es bleiben zwei Auswege:
- Die EZB kauft auch 2019 Staatsanleihen.
- Die EZB-Bankenaufsicht weicht die Regeln auf, so dass sich italienische Banken ihrer Kapitalbuffer bedienen können, um heimische Staatsanleihen zu kaufen. Draghi müsste also mal wieder zum Telefonhörer greifen...>