Die letzte Aufwärtsbewegung war mittelfristiger Natur und dauert 13 Monate: Sie beginnt, nachdem die Euro-Gegnerin Le Pen bei den Wahlen in Frankreich verlor und Macron Präsident wird. Sie endet ein Jahr später, als die Populisten in Italien eine Regierung bilden. Das Highlight ist ein Anstieg auf 1,20 am 20. April 2018.
Man fühlt sich an die Wochen vor dem Brexit erinnert. Damals beendet der Euro-Franken-Kurs ebenfalls eine mittelfristige Aufwärtsbewegung, interessanterweise drei Wochen bevor sich das britische Stimmvolk entscheidet, der EU den Rücken zuzukehren. Der Euro sinkt anschließend bis Februar 2017 auf 1,06 Franken.
Es gibt eine dritte, langfristige Aufwärtsbewegung, die nach der Aufhebung des Mindestkurses beginnt. Sie ist nach wie vor intakt, würde aber enden, sollte der Euro unter 1,12 Franken fallen. Man kann daher derzeit nicht oft genug betonen, wie wichtig die Marke bei 1,12 ist. Dort verläuft auch die untere Linie der Megafon-Formation.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) wird aller Voraussicht nach versuchen, 1,12 zu verteidigen. Sollte der Verkaufsdruck zu hoch werden, beispielsweise weil Draghi, so wie Anfang 2015 Billionen Euros mit der Notenpresse macht, um Italien zu retten, würde die SNB wahrscheinlich aufhören, 1,12 zu verteidigen.
Fazit:
Der Euro hat zwar eine mittelfristige Aufwärtsbewegung beendet. Die seit Anfang 2015 andauernde langfristige Aufwärtsbewegung ist aber nach wie vor intakt. Die SNB hat schon einmal, und zwar im Februar 2017, diese langfristige Aufwärtsbewegung mit Euro-Stützungskäufen verteidigt.
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