Sämtliche schlechten Nachrichten sind draußen, und so befestigt sich der Euro bei 1,13 Franken. Die Gefahr eines Rückfalls auf 1,10 und darunter sinkt. Deutliche Verluste, die der EUR/CHF-Kurs während der Lira-Krise erlitten hat, dürften sich als ein Stück weit übertrieben herausstellen und deswegen wettgemacht werden.
Italiens Regierung möchte, dass die EZB den Zinsunterschied zwischen deutschen- und italienischen Staatsanleihen auf 1,5% runtermanipuliert. Aktuell ist der in römischen Regierungskreise so gefürchtete Spread beinahe doppelt so hoch. Die Zinsen in Spanien und Portugal sind in den letzten Wochen deutlich langsamer gestiegen. Das ist eine gute Nachricht für den Euro.
Italien wird von Anlegern als Sonderfall gesehen. Solange Draghi da ist, werde schon nichts Größeres passieren, ist das Motto. Der EZB-Chef werde den Spread zwar nicht auf 1,5% runtermanipulieren. Man muss aber mit einem für Italien zugeschnittenen Rettungspaket, finanziert über die Notenpresse, rechnen: z. B. EZB-Langfristkredite für italienische Banken, die damit dann Staatsanleihen kaufen.
Am Devisenoptionsmarkt zeichnet sich ein Extrempunkt ab. Die Stimmung gegenüber dem Euro ist so schlecht - die gegenüber dem Franken so gut - wie das letzte Mal zur Frankreich-Wahl. Damals stand der Euro-Franken-Kurs bei 1,08. Man muss nun wegen der sehr einseitigen Positionierung mit einer Gegenbewegung rechnen, die den Euro auf 1,14 Franken steigen lassen sollte.
Dass der Euro zu viel abgestraft wurde, darauf deutet auch die Erholung der türkischen Lira hin. Die hat inzwischen ihre Verluste gegen Euro und US-Dollar wettgemacht und ist wieder so viel wert wie vor einer Woche, als die Währungskrise losging. Damit dem Euro-Franken-Kurs Selbiges gelingt, müsste er auf 1,1450 steigen.
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EUR/CHF-Ausblick: Erholung auf 1,14 in der Pipeline
17.08.18
08:00