Die größte Bank der Schweiz lehnt sich weit aus dem Fenster: Der Euro-Wechselkurs werde bis Mitte 2019 auf 1,22 anziehen, prognostiziert die UBS. Der Abstand zu diesem Kursziel ist allerdings dabei immer größer zu werden. Der Euro sinkt auf 1,1560 Franken - nach 1,1715 Mitte Juli. Es sieht derzeit nicht danach aus, als könnte er zum ersten Mal seit 2010 den fairen Wechselkurs unter sich lassen.
Für den Euro sei in der ersten Hälfte 2018 so ziemlich alles schiefgegangen, was schiefgehen konnte, erläutert der UBS-Devisenexperte Vassili Serebriakov im Interview mit Bloomberg. Die Eurozone sei von einer unerwarteten Wachstumsabschwächung heimgesucht worden. Hinzu seien die politische Turbulenzen in Italien verbunden mit einem kurzzeitigen Hochschießen der dortigen Zinsen gekommen.
Das Wachstum in der Eurozone werde in der zweiten Jahreshälfte wieder zulegen, prophezeit Serebriakov. Europa habe in seiner Wirtschaft noch Kapazitätslücken, die es zu schließen gelte. Sollte der Euro tatsächlich auf 1,22 Franken steigen, würde er zum ersten Mal seit acht Jahren wieder über seinem auf der Kaufkraftparität basierenden Wechselkurs sein.
Noch ist das Comeback des Euros nicht absehbar. Er steht mit 1,16 Franken und 1,17 US-Dollar auf wackligen Beinen. Die Gemeinschaftswährung hat ein Akzeptanzproblem. Hintergrund ist die Notenpressen-Geldpolitik der EZB.
Weiterlesen: Diesen Mühlstein um den Hals wird der Euro nie los
Die Banken sind kritikerblasst und so loben unerwartet viele Geldhäuser inzwischen die EZB über den grünen Klee. Was für Banken gut ist, ist für Haushalte und Unternehmen oft nicht so gut, wie die Finanzkrise zeigte. Warum die UBS derzeit ein so großer Freund des Euros ist, kann einen schon stutzig machen.
Zum Thema:
Euro auf 1,22 Franken, sagt UBS
Home »
EURCHF Analyse
» Finden EUR/CHF und die 1,22-Prognose der UBS zueinander?
Finden EUR/CHF und die 1,22-Prognose der UBS zueinander?
02.08.18
08:00