Jeden Handelstag ein neues Tief: So ist derzeit das Motto des Euros-Franken-Kurses. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) lässt die Devisennotierung mit 1,1240 auf den tiefsten Stand seit Juli 2017 runterfallen. Alle warten darauf, dass die SNB gegen die Frankenstärke interveniert.
Sollte der Schweizer Franken noch stärker werden, müsse man mit Interventionen der SNB am Devisenmarkt rechnen, so Commerzbank und Credit Suisse laut einer Reuters-Agenturmeldung. "Die Entwicklungen in den letzten Tagen haben gezeigt, dass die Devisenmärkte weiterhin fragil sind", sagt SNB-Vizepräsident Fritz Zurbrügg.
"Herr Zurbrügg, das ist zu wenig", antwortet der Devisenmarkt und schickt den Euro-Franken-Kurs weiter runter. Die SNB muss schon schwerere Geschütze auffahren. Beispielsweise könnte sie es der EZB gleichtun und eine Zinserhöhungen bis Herbst 2019 kategorisch ausschließen. Eine solche Maßnahme wäre geeignet für die nächste SNB-Sitzung, die allerdings erst in der zweiten Septemberhälfte stattfindet.
Bis dahin könnte der Euro aber schon unter 1,10 Franken zurückgefallen sein. Aus charttechnischer Sicht befindet sich der Euro-Franken-Kurs aktuell zwischen einer Unterstützungszone bei 1,1260-1,1280 und einer Widerstandszone bei 1,1420-1,1450. Im Falle eines Wochenschlusskurses unter 1,1260 könnte der Euro quasi einpacken und sich auf 1,10 Franken vorbereiten.
Sollte es hingegen über 1,1450 gehen, wäre es fast wieder so wie vor dem Rücksetzer. Es kommt zwar nicht oft vor, aber manchmal werden Kursstürze als übertrieben eingeschätzt und unverzüglich rückgängig gemacht. Wahrscheinlicher ist allerdings, dass der Euro in den nächsten Wochen zwischen 1,1250 und 1,14 nach Orientierung sucht.
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SNB muss Wackel-Euro befestigen
16.08.18
08:00