Italien hat sich mal wieder an der Eurozone versündigt: Es werden mehr Schulden gemacht, um eine Rentenreform zurückzudrehen, die Steuern zu senken und ein Grundeinkommen zu schaffen. Der Zins auf italienische Zehnjährige steigt daraufhin deutlich an. Die Ratingagenturen werden Italiens Bonität nun unter die Lupe nehmen, als die Kluft zwischen kleinem Wachstum und großen Ausgaben wächst.
Der Euro-Franken-Kurs hat bereits vorgebaut. Im Mai, nachdem die Links-Rechts-Regierung in Rom an die Macht kam, gab es dicke Kursverluste. Der Euro sank seinerzeit in zwei Wochen von 1,20 auf 1,14 Franken. Um den Kurs unter 1,10 zu drücken, bräuchte es wohl einen Rücktritt von Finanzministers Tria, der weniger Schulden machen will, und ein Zinsanstieg bei den Zehnjährigen auf 3,5-4%.
Aus charttechnischer Sicht hat der Euro weiter Rückenwind:
- Zum einen wird die umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Formation gerade nach oben aufgelöst. Sollte der Euro die Widerstandszone bei 1,1420-1,1450 Franken überwinden, wäre ein Anstieg auf 1,15-1,16 angezeigt.
- Zum anderen signalisiert die bullische Wochenkerze, dass da noch etwas nach kommt. Mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 80% wird der Euro in der ersten Oktoberwoche über 1,1415 Franken steigen und damit die Höchstmarke der vorausgegangenen Woche überbieten.