Trotz einer brummenden Schweizer Wirtschaft mit einer Wachstumsrate in diesem Jahr von knapp 3% senkt die SNB ihre Inflationsprognose: "Das kam für viele Experten überraschend", schreiben die Finanzmarktexperten von Reuters. Ursache für den eingetrübten Inflationsausblick ist der gegen Euro und US-Dollar in den letzten Monaten stärker gewordene Franken. Dadurch werden die Importpreise für Öl etc. gedämpft.
Was die SNB mit ihrer runtergestuften Teuerungsprognose bezweckt, ist klar: Weniger Inflation bedeutet eine geringere Notwendigkeit den Leitzins zu erhöhen, was der Stärkephase des Frankens Einhalt gebieten soll. Ob sie damit durchkommt, ist fragwürdig. Der Euro-Franken-Kurs scheint sich entschieden zu haben und wird aller Voraussicht nach früher oder später unter 1,10 sinken.
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Darüber hinaus kommuniziert die SNB äußerst schwach und immer nach dem gleichen Muster. Da ist überhaupt keine Kreativität drin. Man merkt hier die Handschrift der Deutsch-Schweizer:
- In ihrer Lagebeurteilung vom 15.03.18 bei einem EUR/CHF-Kurs von 1,17 schreibt die SNB: "der Franken ist nach wie vor hoch bewertet."
- In ihrer Lagebeurteilung vom 21.06.18 bei einem EUR/CHF-Kurs von 1,15 schreibt die SNB: "der Franken ist weiterhin hoch bewertet."
- In ihrer Lagebeurteilung vom 20.09.18 bei einem EUR/CHF-Kurs von 1,13 schreibt die SNB: "der Franken ist hoch bewertet."