Der Ausverkauf an den Börsen vermasselt dem Euro-Franken-Kurs die Tour. Der war gerade dabei einen hartnäckigen Widerstand bei 1,1450 zu überwinden, da schmieren die Aktienmärkte ab. Infolge flackert die Nachfrage nach Sicheren Häfen auf und der Schweizer Franken lässt etwas die Muskeln spielen.
Der Dax ist ausgemerkelt: Angela Merkel kann mit der klassischen deutschen Ordnungspolitik, also die Wirtschaft nach dem Prinzip von Markt und Wettbewerb zu organisieren, nichts anfangen. Die fetten Jahren mit subventionierten Niedrigzinsen aus der Notenpresse neigen sich dem Ende. Die deutsche Wirtschaft mit ihren unsäglich vielen Staatsbeteiligungen ist denkbar schlecht darauf vorbereitet.
Merkels Regierung senkt ihre Wachstumsprognose für 2018 von 2,3% auf 1,8%. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis auch die 2%, die man für 2019 veranschlagt, sich als haltlos herausstellen. Denn von nichts, kommt nichts. In Frankreich hat sich die Stimmung ebenfalls eingetrübt. Macron ist im Umfragetief und wird bestenfalls 1,6% Wachstum schaffen und damit mal wieder hinter Deutschland liegen.
Ferner droht Ungemach an anderer Stelle: Denn die von Bürgermeistern kontrollierten deutschen Sparkassen haben in den letzten Jahren sehr stark in den Dax investiert. Fällt der Leitindex auf 8.000-9-000 Punkte, werden die ersten Sparkassen Probleme bekommen. Dazu könnten sich dann eine schwächere Konjunktur, steigende Arbeitslosigkeit und Kreditausfälle gesellen.
Donald Trump macht die Leitzinserhöhungen der US-Notenbank (Fed) für den Ausverkauf an den Aktienmärkten verantwortlich. Der US-Präsident bezeichnet den geldpolitischen Kurs der Fed als "verrückt". Für den mit einem riesigen Staatsschulden überfrachteten US-Dollar ist der Zwist zwischen US-Präsident und Fed ein Problem. Der Greenback verliert auf breiter Flur.
Noch sind die Sicheren Häfen in der Umkleidekabine: Der Goldpreis verharrt bei knapp 1.200 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Zum Vergleich: Im April kostete das gelbe Edelmetall bis zu 1.365 Dollar. Beim Schweizer Franken und Japanischen Yen gibt es nur ganz schwache Anzeichen für ein Warmlaufen.
Ausblick:
Die Hoffnung stirbt zuletzt. Alle jene, die in den letzten Jahren gutes Geld verdient haben, weil sie sich an den Rockzipfel der Notenbanken gehängt haben, hoffen auf einen Rebound an den Aktienmärkten. Sollte der kommen, bekäme der Euro wohl eine nächste Chance den Widerstand bei 1,1450 Franken zu überwinden.
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EUR/CHF-Kurs hat Betondecke über dem Kopf
11.10.18
08:00