EUR/CHF-Ausblick: Auf die Liquidität kommt es an
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EUR/CHF-Ausblick: Auf die Liquidität kommt es an

Schlechte Nachrichten aus der Eurozone können den Euro-Franken-Kurs nicht nach unten drücken. Vielmehr zeichnet sich ein Anstieg ab. Das kann eigentlich nur mit dem verminderten Papiergeld-Ausstoß der EZB zu tun haben. Die kauft seit dieser Woche lediglich für 15 Milliarden Euro hauptsächlich Staatsanleihen mit Notenpressengeld.

Italien bekommt wegen kräftig steigender Zinses kalte Füße. Die Regierung verspricht das Haushaltsdefizit nur 2019 auf 2,4% des Bruttoinlandsproduktes (BIP) zu erhöhen. Bis 2021 will man unter 2% sein. Wahrscheinlicher ist freilich, dass Italien in drei bis sechs Monaten neue Sparanstrengungen unternehmen muss. Die Wirtschaft des Landes ist in der Vorstufe des "Abschmierens".

In dem für die italienische Wirtschaft so wichtigen Industriesektor stehen die Zeichen auf Rezession. So sank der Einkaufsmanagerindex (PMI) im September genau auf 50 Punkte, jener Schwelle, ab der eine Expansion angezeigt wird. Zum Vergleich: Zu Jahresbeginn stand er noch bei 59 Zählern. Der PMI-Index wird aller Voraussicht nach in den nächsten Monaten unter die Wachstumsschwelle zurückfallen.

Dass ist aus der Sicht des Euro-Franken-Kurses aber noch Zukunftsmusik. Die Intraday-Price-Action zeigt aktuell nach oben. Entscheidend ist eine Widerstandszone bei 1,1420-1,1450 Franken. Daran sie zu durchbrechen, scheiterte der Euro bereits im August und September.


Diesmal könnte er es trotz der schlechten Vorgaben aus Italien klappen. Hintergrund ist die Geldpolitik: Es wird zweifellos einen Effekt haben, dass die EZB nicht mehr wie noch vor wenigen Jahren für 80 Milliarden Euro jeden Monat Staatsanleihen kauft, sondern nur noch für 15 Milliarden Euro.

Und diese 15 Milliarden Euro werden durch die Rückzahlung der an die Geschäftsbanken ausgereichten EZB-Langfristkredite beinahe zur Gänze wieder rausgewaschen, so dass die Liquidität zum ersten Mal seit langer Zeit nicht steigt, sondern stagniert. Aus diesem Grund stehen die Chancen für Euro-Franken-Kurs auf Sicht von vier bis acht Wochen gut, etwas nach oben zu kraxeln.