Mai und August waren aus der sich von Franken-Fremdwährungskreditnehmern hingegen unschöne Monate. Zum Frühlingsende sackte der Euro von 1,20 auf 1,14 Franken. Im Hochsommer purzelte die Devisennotierung dann mit 1,12 auf den tiefsten Stand seit über einem Jahr. Im Juni und Juli sowie den ersten beiden Monaten des Jahres tat sich kaum etwas.
Im Oktober gibt es einen bunten Strauss an Themenschwerpunkten, die sich ultimativ auch auf den Euro-Franken-Kurs auswirken werden:
- Die EZB verringert ihren monatlichen Wertpapierkäufe in den letzten drei Monaten des Jahres von 30 Milliarden Euro auf 15 Milliarden Euro. Sagt der Devisenmarkt im Lichte dem für Ende 2018 in Aussicht gestellten kompletten Ende der Netto-Anleihenkäufe, dass es sich hierbei um eine geldpolitische Straffung handelt, wird der Euro-Franken-Kurs steigen.
- Ob Italien mit 131% seiner Wirtschaftsleistung in der Kreide steht, mit 133% oder 135% ist egal. Insofern ist es fast schon Nebensache, dass der neue italienische Haushalt laut EU-Kommissionspräsident Valdis Dombrovskis EU-Recht widersprecht. Das Problem ist ein ganz anderes: Die Eurozone hat sich so sehr in Rettungspakete und Staatsfinanzierung über die Notenpresse verstrickt, dass sie es versäumte, einen wirtschaftlichen Zukunftsplan aufzustellen. Die USA und China haben hingegen ganz konkrete Vorstellungen. Die Schweizer Wirtschaft ist hoch wettbewerbsfähig und fit für die Zukunft.
- Teures Öl werden der Eurozone einige Wachstumszehntel kosten. Der Ölpreis für das Nordseeöl Brent ist aktuell auf dem höchsten Stand seit vier Jahren. Hinzu kommt ein um 10 Cent weicherer Euro gegen den US-Dollar. Private Haushalte, aber auch Unternehmen, werden unter hohen Energiekosten ächzen.
- Machen die USA mit ihrer konfliktgeladenen Handelspolitik und den Leitzinserhöhungen so weiter, schädigen sie auch die Europäer, und dass, obwohl Trump und Juncker gerade eine Art wirtschaftlichen Burgfrieden geschlossen haben. So schadet Trump mit seinem Handelskrieg gegen China auch die Eurozone, die sich auf eine gedämpfte Nachfrage für ihre Produkte aus dem Reich der Mitte einstellen muss. Der Leitzinserhöhungskurs der US-Notenbank (Fed) bringt viele Schwellenländern, die sich in der US-Währung verschuldet haben und gute Exportkunden der Eurozone sind, in die Bredouille.