Was derzeit gilt:
Der US-Dollar ist stark, weil die US-Wirtschaft von denen Anfang 2018 beschlossenen massiven Steuersenkungen und Ausgabenprogrammen profitiert. Infolge steigen Inflation und Zinsen. Höhere US-Zinsen ziehen die Zinsen in der Eurozone stärker nach oben als die Schweizer Sätze. Damit ergibt sich Aufwärtspielraum für den Euro-Franken-Kurs.
Als der Dollar Anfang Mai knapp 1,01 Franken kostet, ist der Euro-Franken-Kurs bei 1,19-1,20. Anschließend geht es für beide Devisennotierungen bergab. Italiens neue Regierung geht auf Konfrontationskurs mit Brüssel/Euro-Nordstaaten. Der Euro verliert deutlich gegenüber US-Dollar und Schweizer Franken. Darüber hinaus kühlt sich die Konjunktur in der Eurozone ab.
Damit ist klar, was es braucht, damit der Euro-Franken-Kurs erneut auf 1,20 klettert:
- EU-Kommission und Italien müssen im Budgetstreit Frieden schließen.
- Die Konjunktur in der Eurozone braucht neue Impulse.
Die erste Voraussetzung ist sehr viel leichter zu erreichen als die zweite. Denn mit dem Wachstumsausblick für die Eurozone ist es so eine Sache: Zwischen Lissabon, Berlin und Athen ist die Wirtschaftspolitik geprägt von großer Einfältigkeit. Politiker denken in 4-jährigen Wahlperioden und verlassen sich auf die USA und/oder die Emerging Markets Wachstumslokomotiven.
Fallen die beide großen Exportmärkte für Industriegüter Made in Eurozone aus, muss es die EZB-Notenpresse, die der Politik manipulierte Niedrigzinsen verschafft und dadurch mehr Spielraum für Ausgabensteigerungen verschafft, richten. Eine Generalüberholung des hinter die USA und China immer weiter zurückfallenden Dienstleistungssektors will niemand anpacken.